Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Lesjak befürchtet durch neues Gesetz Standortschließungen und ungewisse Zukunft für Musikschulen.
Klagenfurt (15.05.12) – Kritik am von der Landesregierung beschlossenen, neuen Musikschulgesetz äußert heute Grünen-Landagsabgeordnete Dr. Barbara Lesjak. Das Gesetz stand im heutigen RVI-Ausschuss des Kärntner Landtages auf der Tagesordnung und soll in der nächsten Landtagssitzung zur Debatte stehen und beschlossen werden: „FPK und ÖVP sorgen mit ihrem gemeinsamen Beschluss zur Umstrukturierung des Musikschulwesens für eine äußerst ungewisse Zukunft der Musikschulen. Die Auflösung des Landesmusikschulwerks sowie der entsprechenden Bezirks- und Ortsmusikschulen und die Unterstellung in eine Unterabteilung der Landesregierung bedeutet die Rückführung der Musikschulen in eine zentrale Verwaltung, so soll auch die Bestellung der Leiter der Musikschulen durch die Landesregierung erfolgen. Unserer Ansicht nach ist das nicht zum Wohl des Musikschulwerks. Die aktuellen und steigenden SchülerInnenzahlen belegen, dass das bisherige System gut funktioniert hat. Aus welchem wirklichen Grund wird daher das Musikschulgesetz geändert?“ fragt Lesjak.
Die Grünen vermuten in den Änderungen jedenfalls mögliche, drohende Kürzungen im Musikschulwesen: „Durch das neue Gesetz entfallen bereits bestimmte Angebote wie elementare Musik- und Tanzerziehung, Sprecherziehung und dramaturgische Übungen. Die Landesregierung hat laut neuem Gesetz in Zukunft einen Musikschulplan zu erstellen, der eine gleichmäßige Versorgung der Bevölkerung sicherstellen soll. Diese Formulierung des Gesetzes klingt für mich beinahe wie eine Drohung und lässt viel Spielraum für mögliche Kürzungen und Schließungen offen. Vor dem Hintergrund, dass die Gemeinden einen finanziellen Beitrag zu ihren Musikschulen leisten müssen und im Hinblick auf den maroden Kärntner Landeshaushalt befürchten wir hier einen drohenden, bildungspolitischen Anschlag auf das Kärntner Musikschulwesen. Das neue Musikschulgesetz könnte - nach der erst vor kurzen beschlossenen Halbierung der Vorbereitungszeit für KindergartenpädagogInnen, den Schulstandortschließungen, den geplanten Bildungszentren - ein weiterer Schritt dahingehend sein, eine umfassende humanistische Grundausbildung zu unterlaufen. Es gibt FPK und ÖVP jedenfalls die notwendigen Instrumente dafür in die Hand“ warnt Lesjak abschließend.
Foto: Grüne Kärnten