Presseaussendung von: LR Martinz
LR Martinz: Sechs bis zehn Mio. Euro Wildverbiss-Schäden in Kärntens Wäldern
Klagenfurt (LPD). Über 40 Millionen geschälter und verbissener Bäume hatte Kärntens Forst 2009 schon zu verzeichnen. Gegenüber 2002 ist das eine Zunahme von 130 Prozent, der Schaden wird mit sechs bis zehn Millionen Euro für die Waldbesitzer beziffert. Pro Jahr kommen 2,1 Mio. geschädigter Bäumchen dazu, sodass mehr als die Hälfte der Waldflächen in Kärnten Verbissschäden aufweisen. "Die Situation ist dramatisch. Denn durch den Verbiss bzw. die Schälungen verschlechtert sich auch der Waldzustand", berichtete Forstreferent LR Josef Martinz heute, Montag.
Verbissene junge Bäumchen wachsen nicht mehr und geschälte Bäume sind ein Fressen für den Borkenkäfer. Dieser vermehrte Verbiss führt dazu, dass die Waldverjüngung in Kärnten kaum mehr stattfindet. Immerhin müssten 120.000 Hektar Wald dringend verjüngt werden, wobei jedoch bis dato lediglich 50.000 Hektar Fläche mit Bäumchen bepflanzt wurden. Mehr als die Hälfte dieser Fläche weist jedoch schon Verbissschäden auf. "Kein Wunder also, dass unsere Bauern die Wälder nicht verjüngen, wenn der Verbiss durch das Wild so stark ist", wies Martinz hin.
Hauptgrund für die Waldschäden ist die große Anzahl des Wildes und die damit verbundene Nicht-Einhaltung der Abschusspläne. "Die Kärntner Jägerschaft, die wir von Seiten des Landes völlig autonom entscheiden lassen, hat enormen Handlungsbedarf", erklärte Martinz. Denn nur zu 71 Prozent beim Rehwild oder 54 Prozent beim Gamswild wurden die vorgegebenen Abschusspläne erfüllt.
Heuer setzt Martinz für den Schutz der jungen Bäume 100.000 Euro für Maßnahmen wie Einhüllen oder Einzäunen. Bei einer Besichtigung vor Ort in Völkermarkt wurden die Ergebnisse der Maßnahmen sichtbar. Doch sind beide Maßnahmen sehr teuer. Immerhin kostet das Zäunen pro Hektar 1.915 Euro und das Einhüllen pro Hektar sogar 4.960 Euro.
Foto: Büro LR Martinz