Presseaussendung von: LR Martinz
LR Martinz: Impfaktion ist notwendig - Rund 63.000 Tollwutköder werden ausgelegt bzw. aus der Luft abgeworfen
Klagenfurt (LPD). Es wird ab nun aus der Luft in Teilen der Bezirke Villach, Magistrat Villach und im gesamten Bezirk Hermagor gegen die Tollwut geimpft. Diesmal erfolgt zusätzlich eine Handauslage der Köder in der 20. und 21. Kalenderwoche durch die Kärntner Jägerschaft in zwei Revieren im Magistrat Klagenfurt, nämlich Hallegg und Emmersdorf. Auch im Jagdrevier Lendorf werden Köder ausgelegt. In diesen " Kontrollrevieren" wird in bestimmten Zeitabständen die Aufnahme und der Zustand der Köder überprüft. Füchse können den Köder über weite Distanzen riechen. Beim Versuch den Köder zu fressen wird die Impfstoffkapsel zerbissen und der Impfstoff über die Maulschleimhaut aufgenommen.
"Die konsequente und sorgfältige Durchführung der Impfung schützt die Füchse vor einer Tollwutinfektion und bewirkt außerdem, dass die Tollwutinfektionsgefahr für andere frei lebende Tiere, Haustiere und auch den Menschen eliminiert wird", erklärte heute, Dienstag, Agrarreferent LR Josef Martinz die Notwendigkeit der Impfaktion.
Die Impfköder sind braun, quadratisch, haben ca. 4 cm Kantenlänge und bestehen aus einer speziellen Ködermasse (Fischmehl und nicht pflanzliche Fette). Der Impfköder enthält in einer verschlossenen Kapsel die Impfstoffflüssigkeit. Der Impfgürtel erstreckt sich über Kärnten nach Osttirol hinaus, da in Norditalien im Raum Belluno die letzten Tollwutfälle auftraten.
In Italien selbst wurden bis zum 15. Februar 287 tollwutpositive Tiere diagnostiziert. Die italienische Verwaltung wird aber auch weiterhin Tollwutköderauslagen mit Flugzeug und Hubschrauber durchführen lassen. Die Auslagen laufen zeitlich koordiniert mit Slowenien und Österreich im Frühjahr und Herbst ab.
Das Gewicht des Köders beträgt ca. 20 Gramm. Die erfahrenen Piloten haben den Auftrag, die Köder nicht direkt über Häusern, Straßen und Plätzen abzuwerfen. Es kann jedoch vorkommen, dass Köder auch in bewohntes Gebiet fallen. Das ist grundsätzlich nicht gefährlich, da diese durch ihr geringes Gewicht keine Beschädigungen verursachen. Sie sind auch nicht giftig, da sie die Füchse nicht töten, sondern einen Impfschutz bewirken sollen. Eventuell im Wohngebiet aufgefundene Köder sollten mit einem Plastikhandschuh aufgenommen und in den Tierkörpersammelstellen der jeweiligen Gemeinde abgegeben werden.
In den Auslagegebieten sind Hundebesitzer aufgerufen, die Hunde an der Leine zu führen, um eine Aufnahme der Impfköder durch ihre Tiere zu verhindern. Eine Aufnahme der Impfköder durch Haustiere ist ungefährlich, kann aber bei Verschlucken der Aluminiumkapseln zu Problemen im Magen-Darm-Trakt der Tiere führen (Erbrechen, Durchfall und eventuell Fremdkörpersymptomatik).
Die Gefahr für den Menschen ist gering. Sollte dennoch der Fall eintreten, dass eine Kapsel platzt und der Impfstoff in Kontakt mit den Schleimhäuten oder mit offenen Wunden kommt, wird empfohlen einen Arzt oder ein Krankenhaus zu kontaktieren. Die Impfaktion ist die einzige Möglichkeit, Kärnten frei von Tollwut zu halten. Sie dient der Sicherheit der Menschen und dem Tierschutz.
Foto: Büro LR Martinz