Kärntner Busunternehmen warten weiter auf ein „Go“ der Bunderegierung. Für professionell organisierte Reisen muss eine Vorlaufzeit eingeplant werden. Daher fordert Bussprecher Andreas Osinger „klare Standards und mehr Perspektive“.
„Wenn keine klaren Richtlinien ausgegeben werden, ist das Chaos an den Grenzen und der Ärger der Reisenden vorprogrammiert“, warnt Andreas Osinger, Sprecher der Kärntner Busbranche. Derzeit gebe es keine einheitliche Strategie, die bei grenzüberschreitenden Reisen innerhalb der EU zu Tragen kommt. „Aus meiner Sicht ist es dringend notwendig, dass innerhalb der EU so schnell wie möglich klare Standards und Prozesse für den grenzüberschreitenden Verkehr gelten“, betont Osinger, der sich zudem für verbindliche und abgestimmte Regeln im Umgang mit Tests und Impfungen ausspricht.
Diese sollen der Reisebusbranche eine Perspektive für den Restart eröffnen. Die Busbranche unterstütze die Einführung eines digitalen Impfpasses, der Abläufe vereinfacht. „Es muss aber auch rasch sichergestellt werden, dass für die Zeit bis dahin eine andere einfache und transparente Möglichkeit geschaffen wird, geimpften Personen wieder mehr Reisemöglichkeiten zu eröffnen“, ergänzt der Branchensprecher.
Die heimischen Autobusunternehmer sind besonders hart durch die Coronakrise betroffen. In Kärnten gibt es 70 Autobusunternehmer, die über etwa 350 Busse im Reiseverkehr verfügen. Seit einem Jahr herrscht bei ihnen Stillstand. Die Busbranche braucht aber für den Restart 2021 eine Vorlaufzeit von vier bis sechs Monaten, um Reiseprogramme zu erstellen, Hotelreservierungen vorzunehmen, Anmeldefristen zu gewähren, Kataloge zu drucken und die Buchungen anlaufen zu lassen. „Aktuell wurden für 2021 kaum Kataloge gedruckt, da ein Startzeitpunkt für den internationalen Reiseverkehr nach wie vor nicht absehbar ist und wir auch nicht wissen, welche Destinationen wir anbieten können. Wir benötigen daher so rasch wie möglich einen Zeithorizont, wann die nationale und europäische Reisefreiheit zu erwarten ist. Die Kunden zeigen bereits wieder Interesse an Busreisen“, berichtet Andreas Osinger.
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