Blatnik: Gleichberechtigung immer noch nicht vollkommen umgesetzt, die Lohnschere ist traurige Realität. Deswegen braucht es Quoten und das Frauenvolksbegehren.
Im März 1911 fand der erste Frauentag in Österreich statt. 20.000 Frauen demonstrierten damals auf der Wiener Ringstraße für ihr Wahlrecht, für eine Sozialversicherung für Frauen und einen besseren Arbeiterinnenschutz. Seit 1921 wird der Internationale Frauentag am 8. März als Feiertag und Kampftag begangen. „Vieles konnten wir seit 1921 erreichen, vieles ist noch zu tun“, sagt die Vorsitzende der SPÖ-Frauen Kärnten, Ana Blatnik.
Auch im Jahr 2018 machen Frauen zwar mehr als 50 Prozent der Bevölkerung aus, sind jedoch in vielen Lebensbereichen unterrepräsentiert. „Frauen verdienen die Hälfte der Plätze in allen Entscheidungsfunktionen in Politik und Wirtschaft! Um das zu garantieren, braucht es gesetzliche Maßnahmen wie beispielsweise Quoten. In der Kärntner Landesregierung ist die SPÖ mit Landeshauptmann Peter Kaiser als einzige Partei mit gutem Beispiel vorangegangen: Kaiser hat mit Beate Prettner und Gaby Schaunig zwei Frauen als Stellvertreterinnen ins Amt geholt“, betont Blatnik deshalb. Sie wünscht sich, dass jeder Tag zum „Frauentag“ wird, einfach indem Gleichberechtigung zu 100 Prozent umgesetzt wird.
Aber nicht nur in hohen Entscheidungsfunktionen, auch im alltäglichen Leben ist die Gleichberechtigung eben immer noch nicht vollkommen angekommen. Noch immer verdienen Frauen für die gleiche Arbeit weniger als ihre männlichen Kollegen: Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen lag 2017 in Österreich bei 21,7 Prozent. „Weniger Geld bedeutet auch weniger Möglichkeiten im Leben. Mehr Beteiligung kann daher nur mit einer echten ökonomischen Gleichstellung von Männern und Frauen einhergehen. Dafür bedarf es einer vollkommenen Lohntransparenz in öffentlichen und privaten Betrieben“, fordert Blatnik.
Überall auf der Welt setzen sich Frauen für Gleichberechtigung und Solidarität ein. Auch in Österreich darf es keinen Stillstand geben. Viele wichtige Maßnahmen, wie der Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder die 30-Stunden-Woche werden derzeit von tausenden Frauen gemeinsam im Frauenvolksbegehren gefordert. Die von Landeshauptmann Peter Kaiser geforderte elternbeitragsfreie Kinderbetreuung in Kärnten bis zu einem Alter von sechs Jahren, sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: „Diese Maßnahme wird wesentlich zur Entscheidungsfreiheit und besseren beruflichen Chancen für Frauen beitragen“, ist Blatnik überzeugt.
Egal ob am Land oder in der Stadt, Frauen verdienen für die Arbeit, die sie leisten, Respekt und Wertschätzung. Mehr Feminismus bedeutet, die Lebensrealitäten aller Frauen anzuerkennen und für jede dieser Lebenssituationen Verbesserungen zu erarbeiten. Das ist das Ziel des Frauenvolksbegehrens. „Deshalb unterschreiben wir es und rufen auf, es uns gleich zu tun, denn gemeinsam sind wir stärker!“, schließt Blatnik, die sich sehr darüber freut, dass Landeshauptmann Peter Kaiser stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Frauen hat und natürlich auch bereits seine Unterstützungserklärung für das Frauenvolksbegehren unterschrieben hat.
Um ein Zeichen zu setzen, und die Menschen für Frauenthemen zu sensibilisieren, gibt es am 8. März wieder eine Verteileraktion der SPÖ-Frauen Kärnten in der Klagenfurter Innenstadt.
Foto: Gernot Gleiss
Presseaussendung von: SPÖ Kärnten