Presseaussendung von: Elisabeth Köstinger
ÖVP-Frauensprecherin im Europaparlament: EU-Parlament ist "weiblicher" als Nationalrat
Brüssel, 07. März 2014 (ÖVP-PD) "Politik ist auch Frauensache. Trotz der Fortschritte der letzten Jahre, ist es noch immer ein langer Weg, bis wir von echter Gleichstellung zwischen Männern und Frauen sprechen können", so Elisabeth Köstinger, Frauensprecherin der ÖVP, anlässlich des morgigen Internationalen Frauentags. "Frauen leisten oft mehr, damit sie unterm Strich dieselbe Anerkennung ernten wie männliche Kollegen. Es ist längst unbestritten, dass Frauen ihren Job mindestens genauso gut machen. Es gibt keinen Grund, warum wir Frauen nicht stärker auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene mitreden und politisch aktiv sein sollten", so die EU-Abgeordnete.
In der Praxis brauche es dafür aber auch die richtigen Voraussetzungen: "Nur dank adäquater Kinderbetreuungsmöglichkeiten bringen Frauen ihre viel komplexeren Lebensentwürfe auf die Reihe. Je dünner die Luft, desto eher schließen sich oben die Reihen", so Köstinger.
Köstinger begrüßt deshalb umso mehr, die Frauen-Stärke auf der geplanten Wahlliste der ÖVP für die Europawahl: "Die ÖVP verwirklicht jetzt endlich das Reißverschlusssystem. Drei der sechs erstgereihten Kandidaten auf der voraussichtlichen ÖVP-Liste sind weiblich", sieht Köstinger eine langjährige Forderung verwirklicht.
"Das EU-Parlament ist bereits 'weiblicher' als etwa der österreichische Nationalrat", erinnert Köstinger. 36 Prozent der EU-Parlamentarier seien weiblich, wobei nur 32 Prozent der Nationalratsmandatare weiblich seien. Österreich liege aber, trotz des niedrigen Frauenanteils, immer noch über dem EU-Durchschnitt. "All das ist nicht genug. Die vieldiskutierte Frauenquote ist nur die zweitbeste Lösung. Neben der Qualifikation braucht es vor allem ein lebensnahes Umfeld, das Frauen einlädt, nicht nur auf eine Karrieretüre hinzusteuern, sondern auch die Klinke zu drücken und durchzugehen", so die ÖVP-Frauensprecherin.
Frauen sähen sich nicht nur mit mangelndem politischem Einfluss, sondern auch mit Lohndiskriminierung, Gewalt und sexueller Ausbeutung konfrontiert. Laut einer Studie der EU-Agentur für Grundrechte sind 62 Millionen Frauen in der EU - mehr als die Bevölkerung Italiens – bereits Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt geworden. Laut der Weltgesundheitsorganisation finden 39.000 Zwangsehen täglich statt. "Die Situation von Frauen weltweit ist dramatisch. Es ist die Verpflichtung jedes Staates und der Gesellschaft, Opfer zu schützen und Täter zur Verantwortung zu ziehen", so Köstinger abschließend.
Foto: Europäisches Parlament