Presseaussendung von: Büro LR Ragger
LR Ragger: Verblisterung schafft in Heimen mehr Zeit für Pflege
Klagenfurt (LPD). "Wenn Bewohnern in Pflegeheimen eine eigene Gebühr für die Medikamenten-Verblisterung verrechnet wird, dann ist das nicht zulässig. Das widerspricht den Verträgen, welche das Land mit den Heimbetreibern hat. Darin ist klar geregelt, dass die Medikamentengebarung eine Aufgabe der Heimbetreiber ist", stellte heute, Mittwoch, Sozialreferent LR Christian Ragger zu entsprechenden Medienberichten klar. Eine entsprechende Information der Sozialabteilung sei bereits an alle Heime ergangen.
(Zur Erklärung: Verblisterung ist das Verpacken der Medikamente in abgabegerechte Portionen. Die Blister werden mit dem Namen des Patienten, den Einnahmezeitpunkten und den beinhalteten Arzneimitteln beschriftet.)
Die Kritik der Ärztekammer an der Verblisterung kann Ragger nicht teilen. "Diese Methode ist in vielen Ländern Europas bereits gang und gäbe. Diese maschinelle individuelle Portionierung von Arzneimitteln in Apotheken hat einige Vorteile", betonte Ragger. Der wichtigste liege darin, dass Pflegekräfte von der händischen Sortierung der Medikamente entlastet würden und sie damit mehr Zeit für die Pflege gewinnen. "So wie die Ärzte in Spitälern, klagt auch das Pflegepersonal in Heimen, dass immer mehr Arbeitszeit für Administration und Dokumentation benötigt wird. Die Verblisterung ist eine Möglichkeit, um diesen Aufwand zu reduzieren", erklärte Ragger.
Er verwies auch auf Studien, denen zufolge die Verblisterung die Compliance (Therapietreue) der Heimbewohner verbessert. Wenn die Medikamente, die ein Patient pro Tag einnehmen muss, übersichtlich in einer Packung vorbereitet seien, würden sie auch tatsächlich eingenommen. Volkswirtschaftlich wirke sich die Verblisterung auch positiv aus, weil keine Medikamentenrestmengen ungenützt im Abfall verschwinden. "Ich appelliere daher an alle Beteiligten, alle Vor- und Nachteile der Verblisterung abzuwägen. Das Sozialreferat ist auch bereit, einen Teil der Kosten abzudecken", meinte Ragger.
Foto: Büro LR Ragger