Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Grünen Kärnten kritisieren die jüngsten Aussagen von KELAG und ÖVP
Für Frank Frey, Landesparteisekretär der Grünen Kärnten, sind manche Argumente der letzten Tage nicht wirklich nachvollziehbar: „Am Dienstag hat Herr Egger noch davon gesprochen, dass ausschließlich Industriekunden mit Atomstrom beliefert würden. Gestern war von 13% Atomstromanteil die Rede. Tatsache ist, dass die KELAG auf ihrer eigenen Homepage auch für Privatkunden einen Atomstromanteil von 13,5% aufweist, bei den Klagenfurter Stadtwerken sind es sogar rund 22%. Energieversorger sind normale, gewinnorientierte Unternehmen und sollten sich nicht immer als gemeinnützige Wohltäter präsentieren. Unternehmen streben nach Gewinn und es ist die Aufgabe der Politik, dafür die Rahmenbedingungen zu definieren – genau dabei hat unsere Regierung versagt. Herr Egger spricht im Zuge der Atomstromdebatte von einem weiteren Ausbau der Speicherkraftwerke. Diese werden den Anteil des Atomstroms nicht verringern. Speicherkraftwerke erzeugen Spitzenstrom, der gewinnbringend exportiert werden kann. AKWs dienen der Grundauslastung, für die man seitens der Kelag den importierten Atomstrom verwendet. Der Ausbau von Speicherkraftwerken dient also nicht dem Umstieg auf Erneuerbare Energien, sondern der Gewinnmaximierung. Es wird dabei Wasser mit Atomstrom auf die Berge gepumpt, damit dieses Wasser dann „grünen“ Spitzenstrom erzeugt.“
„Es ist unglaublich mit welch wirren Argumenten Noch-ÖVP-Chef Martinz seine Konzeptlosigkeit zu verbergen sucht. Er hat uns gestern via Aussendung wegen der heutigen Mahnwache Scheinheiligkeit vorgeworfen.“, empört sich Frank Frey. „Wenn sich am Abend hunderte Menschen versammeln, um ihrer Bestürzung Ausdruck zu verleihen, richte ich ihnen gerne aus, dass Herr Martinz sie als scheinheilig bezeichnet. Ich kann nur den Kopf schütteln, wenn Martinz jetzt einen Umstieg auf Erneuerbare Energien fordert. Er sitzt seit Jahren in der Regierung und hat nichts dergleichen getan. Wir haben immer wieder entsprechende Anträge gestellt und fordern seit Jahren einen entsprechenden Masterplan, eine Windkarte und so weiter. Unser Konzept liegt auf dem Tisch. Herr Martinz zeigt seine völlige Ahnungslosigkeit, wenn er nicht versteht, dass Wasser-, Wind- und Sonnenkraft selbstverständlich immer auch eine Standortfrage sind. Abgesehen davon ist mir kein Kleinkraftwerk bekannt, dass unter einer Grünen Blockade leidet. Herr Martinz ziehen Sie sich endlich aus der Politik zurück und ersparen Sie Kärnten Ihre Inkompetenz. Ihr Vermächtnis sind das Birnbacher-Honorar, eine absurde Bärenabschuss-Debatte, ein Fiasko im Tourismus und ein Verlust von vielen Millionen Euro rund um den An- und Verkauf von Seenliegenschaften. Die ÖVP als selbsternannte Wirtschaftspartei hat allem Anschein nach noch nicht einmal erkannt, welches wirtschaftliche Potential in einem Umstieg auf Erneuerbare Energien liegt. “
DONNERSTAG 17.03. / 18:30 Uhr / Arnulfplatz1, 9020 Klagenfurt
MAHNWACHE GEGEN DIE GEFAHREN DER ATOMKRAFT
Foto: Mein Klagenfurt/Sonya Konitsch