Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Wer in Klagenfurt mit dem Fahrrad zur Arbeit oder in die Schule will, benötigt eiserne Nerven und eine gute Unfallversicherung. Radwege sind nach wie vor die Stiefkinder der Verkehrspolitik.
Klagenfurt (15.03.2011) Um zur Arbeit oder in die Schule zu gelangen, satteln immer mehr KlagenfurterInnen aufs Fahrrad um. Neben dem Frühlingsbeginn sind die schlechten STW-Busverbindungen, das teure Park&Ride und der hohe Spritpreis dafür die Hauptgründe. Von den 20.000 PendlerInnen, die täglich in die Kärntner Landeshauptstadt kommen, fahren viele mit dem Zug und danach vom Bahnhof mit dem Drahtesel weiter. Doch gerade die Bahnhofstraße zeigt schnell, dass Radfahren in Klagenfurt teilweise die Hölle auf Rädern ist. Die Bahnhofstraße ist verkehrsreich, besitzt aber keinen Radweg. Um den Gefahren des motorisierten Berufsverkehrs auszuweichen, nehmen viele den schmalen Gehsteig, den sich die RadfahrerInnen dann mit FußgängerInnen teilen. Konflikte sind so vorprogrammert. Ab der Landesregierung ist für RadfahrerInnen überhaupt Stopp durch eine Straßenverengung und Einbahnführung. Nur Rad-Kamikaze fahren hier weiter in Richtung Norden.
„Um vom Bahnhof zum Alten Platz zu gelangen, ist man gezwungen, zeitraubende Routen über Schleichwege zu wählen bzw. in den fließenden Verkehr zu wechseln. Direkt führt kein Radweg vom Hauptbahnhof über die Bahnhofstraße in die Innenstadt. Eine direkte Verbindung muss hergestellt werden!“, fordert Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann mittels Gemeinderatsantrag. „Außerdem muss der Radweg für die Verkehrssicherheit farbig gekennzeichnet werden!“, so GRin Schmid-Tarmann weiter.
Generell ist es in Klagenfurt kaum möglich, auf einem durchgehenden Radweg in die Innenstadt zu gelangen, denn auch entlang der Rosentalerstraße und der Feldkirchnerstraße enden Radwege abrupt und münden in Hauptverkehrsadern. „Radwege sind in Klagenfurt die Stiefkinder der Verkehrspolitik! Es gibt zwar am Stadtrand schöne Radwege für Ausflüge, doch an das Rad als alltägliches Verkehrsmittel hat man bei der Planung kaum gedacht. Ich vermute, weil die Verkehrsplaner mit dem Auto kommend direkt in der Lindwurmgarage parken“, kritisiert GRin Schmid-Tarmann.
„Damit in Klagenfurt das umweltfreundliche Fahrrad gerne benutzt wird und die Radwege auch für (Schul-)Kinder sicher sind, muss noch viel passieren!“, zieht die Grün-Gemeinderätin ihr Fazit. Für sie wäre - auch im Zuge der Belebung der Bahnhofstraße - ein Radweg vom Bahnhof Richtung Norden der erste Schritt für eine Verbesserung.
Foto: Die Grünen Klagenfurt