Presseaussendung von: AK Kärnten
(AK) – Rund 10 Millionen Euro hat die ARBEITERKAMMER in Klagenfurt für ihre Mitglieder 2010 mit dem kostenlosen Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Streitfällen sichergestellt. Ein Betrag, der ohne Einschreiten der AK nicht ausbezahlt worden wäre. Die AK ist in Klagenfurt für 2.914 Arbeitnehmer aktiv geworden und hat eine Vielzahl von Rechtsauskünften erteilt.
Für 1.583 Beschäftigte hat die ARBEITERKAMMER in Klagenfurt bei Konflikten am Arbeitsplatz interveniert, 492 Klagen beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht und 839 Opfer von Firmeninsolvenzen vertreten.
10 Millionen Euro retour
Insgesamt haben die Rechtsexperten der AK-Klagenfurt durch ihr Einschreiten erreicht, dass rund 10 Millionen Euro, die den Beschäftigten von ihren Arbeitge-bern vorenthalten worden sind, letztlich ausbezahlt wurden. Von diesem Betrag hat die ARBEITERKAMMER in Klagenfurt durch Interventionen rund 490.000, durch Klagen rund 1,7 Millionen und durch die Vertretung von Mitarbeitern nach Firmenpleiten rund 7,8 Millionen Euro erstritten.
„Hitliste“ der Verstöße
Am häufigsten war die Rechtsabteilung der AK auch im Vorjahr mit nichtbezahlten Löhnen, Sonderzahlungen, Überstunden, Mehrarbeitsstunden, Zulagen und Prämien konfrontiert. Auf der „Hitliste“ der Anfragen standen außerdem die Auflösung von Dienstverhältnissen, die Arbeitszeit, die Entgeltfortzahlung im Krankenstand, das Kinderbetreuungsgeld und die Elternkarenz, freie und geringfügige Dienstverhältnisse, unfaire Klauseln in Dienstverträgen, Mobbing sowie Diskriminierungs- und Gleichbehandlungsfragen.
„Zwar haben viele Arbeitgeber auch im Vorjahr bereits auf unsere Intervention hin eingelenkt. Trotzdem mussten wir in 492 Fällen für unsere Mitglieder den Weg zum Arbeits- und Sozialgericht beschreiten. Erst danach zahlten die Dienstgeber einen Betrag von rund 1,7 Millionen Euro an ihre Mitarbeiter zurück“, betont der Leiter der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht, Richard WOHLGEMUTH.
AK fordert mehr Schutz
Die ARBEITERKAMMER bietet ihren Mitgliedern den kostenlosen Rechtsschutz bei arbeitsrechtlichen Streitfällen seit 1992 an. „Bisher hat die AK in Kärnten mit diesem Service die gewaltige Summe von 187,7 Millionen Euro für die Beschäftig-ten erkämpft“, hebt AK-Präsident Günther GOACH hervor.
Gleichzeitig fordert der AK-Präsident mehr arbeitsrechtlichen Schutz für Beschäf-tigte durch folgende gesetzliche Verbesserungen:
- Vollen arbeitsrechtlichen Schutz auch für alle freien Dienstnehmer.
- Einführung eines Kündigungsverbotes im Krankenstand nach Ar-beitsunfällen.
- Wiedereinführung des Entgeltfortzahlungsfonds.
- Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall auch bei der einvernehmlichen Auflösung eines Dienstverhältnisses.
- Einführung einer Obergrenze für die Beschäftigung von Leiharbeitern mit zehn Prozent der Stammbelegschaft und die verpflichtende Übernahme von Leiharbeitern nach sechs Monaten.
Foto: Helge Bauer