Presseaussendung von: Büro LHStv. Scheuch
LHStv Scheuch: Demografischer Wandel im Arbeitsleben bringt neue Herausforderungen
Klagenfurt (LPD). Der demografische Wandel wird sich zunehmend auf die Wirtschaft auswirken und stellt damit eine große Herausforderung für die Kärntner Betriebe dar. Da die Veränderungen der Altersstruktur voraussichtlich weitreichende Auswirkung auf das Arbeitskräftepotential von Morgen haben werden, wurde heute, Freitag, von Arbeitsmarkt- und Bildungsreferent LHStv. Uwe Scheuch im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in Klagenfurt das Projekt "GENIAL-Generationen im Arbeitsleben" vorgestellt.
"Das Projekt unterstützt teilnehmende Unternehmen bei der Erarbeitung sinnvoller Handlungsfelder, der Entwicklung von Lösungen mit bewährten Instrumenten sowie bei der Gewinnung und Qualifizierung interner Experten für das Generationenmanagement. Außerdem hilft es ihnen, neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln", so Scheuch. Es unterstützt die Netzwerkbildung, den Know-how Transfer zwischen Unternehmen und Experten und bietet professionelle Unterstützung bei der Umsetzung eines Praxisprojektes im Betrieb.
Die Beschäftigungsquote bei den derzeit 55- bis 64-Jährigen liegt in der EU bei 46,7 Prozent und in Österreich mit 41 Prozent noch darunter. In Kärnten liegt die Erwerbsbeteiligung in dieser Altersgruppe nur bei 38 Prozent. Laut Statistik Austria sind seit 2005 in Österreich erstmals mehr Personen über 40 Jahre alt als unter 40 Jahre, zudem wird es im Jahr 2015 in Österreich eine Abnahme um 18.000 Personen bei den 15-Jährigen geben.
Die Alterung der Gesellschaft betrifft im Besonderen auch die Erwerbsbevölkerung Kärntens. Belegschaften werden zukünftig länger in Unternehmen bleiben und sich auf einen längeren Verbleib im Erwerbsleben einstellen müssen. Parallel zur alternden Gesellschaft wird der Altersdurchschnitt der Belegschaft in den Betrieben deutlich ansteigen. "Das heißt konkret, dass die Altersgruppe der 15- bis 35 Jährigen in den Betrieben zukünftig immer weniger zur Verfügung stehen wird. Für Unternehmen wird es deshalb wichtiger werden, die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst lange zu erhalten, ihr Know-how entsprechend zu nutzen und ihre Fähigkeiten weiter zu fördern", so Scheuch.
Neben dem jetzt schon teilweise bestehenden Fachkräftemangel bewirkt die steigende Lebenserwartung und ein frühes Austreten aus dem Erwerbsleben, verbunden mit der fallenden Geburtenrate, dass immer weniger Menschen die soziale Sicherung von immer mehr Menschen tragen. Die Finanzierung der Sozialsicherungssysteme und der soziale Zusammenhalt sind dadurch gefährdet und bedeuten eine große Herausforderung.
Für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wird die Sicherung des Arbeitskräftepotenzials angesichts einer alternden Bevölkerung ein wichtiger Zukunftsfaktor und betrifft die Bereiche Qualifikation, Gesundheit, Wissensmanagement und Arbeitsorganisation.
Foto: Büro LHStv. Scheuch