Es wird bunt! Am Samstag, 26. Juni 2021 zieht zum 6. Mal die Regenbogenparade durch Klagenfurt! Die Kundgebung beginnt um 14 Uhr vor dem Stadttheater. Danach folgt eine Fahrraddemo über die Ringe. Zum Abschluss gibt es ein Open Mic im Lendhafen.
Auf der Auftaktkundgebung spricht erstmals der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider. Die weiteren Redner*innen sind Stimmen aus der LGBTIQ*-Community: Aron Stiehl, Intendant des Stadttheaters Klagenfurt und Nadja Regenfelder, Obmensch des Vereins Queerklagenfurt/Celovec. Die Demonstration richtet sich gegen Vorurteile und Diskriminierung von LGBTIQ*-Menschen und möchte Bewusstsein und Akzeptanz für freie Lebens- und Liebensformen verstärken. Regenbogenflaggen wehen heuer anlässlich des Pride Month vor dem Rathaus, an der Universität Klagenfurt und am Stadttheater.
Ihren Ursprung hat die Regenbogenparade in New York. Dort fanden in den 1960er Jahren häufig willkürliche Razzien in den Bars der Christopher Street statt, die hauptsächlich von der Gay-, Queer- und Drag-Community besucht wurden. Am 28. Juni 1969 kam es zu einem Aufstand gegen die Polizeigewalt. Die über mehrere Tage andauernden Straßenkämpfe gelten als Beginn der Homosexuellenbewegung weltweit. Auf diese Emanzipation beruft sich heute die LGBTIQ* Community in ihrem vereinten Eintreten für Sichtbarkeit, Anerkennung und Gleichberechtigung. Wie wichtig dieser Kampf noch immer ist, zeigt z.B. der Blick in unser Nachbarland Ungarn: Dort hat das Parlament vor wenigen Tagen ein Gesetz gegen sog. „Werbung“ für Homosexualität verabschiedet: faktisch ein Verbot und Kriminalisierung grundlegender Aufklärungsarbeit. Für nicht-heterosexuelle Menschen, insbesondere für Jugendliche, ist diese Entwicklung dramatisch. Sie werden an den gesellschaftlichen Rand gedrängt und Willkür und Diskriminierung ausgesetzt. Auch wenn wir in Österreich nach langem Kampf in vielen wesentlichen Punkten eine rechtliche Gleichstellung erreicht haben, sind noch lange nicht alle alten Vorurteile abgebaut. Diskriminierung und Gewalterfahrung gehört noch immer zu unserem Alltag. In Klagenfurt wurde etwa im Jänner 2020 ein schwules Paar am Heuplatz angegriffen und geschlagen, nur weil sie als Paar erkannt wurden.
Von städtischer Seite wurden LGBTIQ*-Einwohner*innen in Klagenfurt bisher nicht wahrgenommen. Ändert sich dies nun? Im Arbeitsübereinkommen der neuen Koalition aus SPÖ, Team Kärnten und ÖVP kommt die LGBTIQ*-Community jedenfalls erstmals dezidiert vor! Mit Spannung verfolgt die Community daher, was die Landeshauptstadt außer der Flagge umsetzen wird. Ein erstes Treffen von Queerklagenfurt/Celovec, dem Verein hinter der Regenbogenparade, und dem Bürgermeister, ist für Juli geplant.
TERMINE
Regenbogenparade Klagenfurt/Celovec / Pride’n’Ride Demonstartion Samstag, 26. Juni ab 14 Uhr, Auftaktkundgebung vor dem Stadttheater, Demonstration als Pride’n’Ride-Event über die Ringe, Abschluss mit Open Mic im Lendhafen
Begleitprogramm (in abgespeckter Form aufgrund von Corona)
Cool-Down Queer Yoga (online)
3. Juli, 18.00-19.30 Uhr / queeres Yoga mit Kim Gorchs. Zoom Link wird über die Sozialen Medien bekannt gegeben
Queer Yoga (online)
23. Juni, 18.00-19.00 Uhr / queeres Yoga mit Kim Gorchs. Zoom Link wird über die Sozialen Medien bekannt gegeben
Queer & BPOC sein / Workshop (online)
7. Juni, 15 Uhr / Workshop 2.0 zur Intersektion von Rassismus und Queerfeindlichkeit mit Chantal Bamgbala und Adjanie Kamucote
LGBTIQ+ Lebensrealitäten / Workshop (online)
3. Juni, 19.30 Uhr / Infoworkshop im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Manjšinske perspektive – Minderheitenperspektiven« mit Nadja Regenfelder (Queerklagenfurt/Celovec) und Pavel Barbot (ÖH Queerreferat) organisiert vom KDZ (Kärntner Schüler*innenverband) und KSŠŠK (Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Kärnten/Koroška)
Mit nextbike gratis zur Regenbogen-Parade
Das Fahrradverleihsystem nextbike der Stadt unterstützt die Teilnahme an der Regenbogenparade. Mit dem Gutscheincode 751875 gibt es FÜR den ganzen Samstag der Parade freie Fahrt!
So einfach geht’s:
Foto: Mein Klagenfurt