Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
Gesicherte landwirtschaftliche Produktion braucht gesicherte Budgetmittel - Agrarausschuss im EU-Parlament stimmt über Milchpaket ab.
Brüssel, 28. Juni 2011 (ÖVP-PD) "Milch bleibt ein Grundnahrungsmittel, bei dem wir sicherstellen müssen, dass es in Österreich und Europa erzeugt werden kann", erklärt die Agrarsprecherin der ÖVP-Delegation Elisabeth Köstinger nach der Abstimmung im Landwirtschaftsausschuss des EU-Parlaments über das sogenannte Milchpaket. Die bisherige EU-Milchquotenregelung läuft 2014/2015 aus. Nun müssen geeignete Instrumente gefunden werden, wie der Milchmarkt auch danach so reguliert werden kann, dass sich Milchproduktion in Europa weiter lohnt. "Die Milchbauern sind wie kaum eine andere Berufsgruppe von einer extremen Preisvolatilität betroffen. Die Ungleichgewichte entlang der Lebensmittelversorgungskette sind nirgendwo so groß wie im Milchsektor", erinnert Köstinger. Deshalb brauche es mehr Fairness zwischen Milchproduzenten, -verarbeitern und -händlern.
Der Agrarausschuss wolle vor allem die Vertragsbeziehungen zwischen Milchbauern und Molkereien stärken. "Durch Maßnahmen wie einheitlichen Verträgen mit einer Mindestlaufzeit und verbindlichen Zahlungszielen wird endlich etwas gegen die Marktmacht des Handels unternommen und die Verhandlungsposition der Produzenten verbessert", unterstreicht Köstinger. "Die heimischen Milchbauern bekommen nur ein Drittel in der Wertschöpfungskette. Zwei Drittel verblieben bei Verarbeitungsbetrieben und Lebensmittelhandel. Durch rechtlich gestärkte Erzeugergemeinschaften wird die Verhandlungsposition der Bauern verbessert, so Köstinger.
Die Milchproduktion ist insbesondere in benachteiligten Gebieten unverzichtbar. "Für die Landwirtschaft in Berggebieten gibt es keine Alternative zur Milchproduktion. Die Milchwirtschaft in der EU muss abgesichert werden", fordert Köstinger.
Vor dem Hintergrund der Präsentation des 'mehrjährigen Finanzrahmens' und den medial kolportierten Kürzungen im Agrarsektor bezieht Köstinger klar Stellung: "Das Parlament wird sich weiterhin gegen Kürzungen des Agrarbudgets einsetzen und als starker Verhandler gegenüber der EU-Kommission auftreten".