Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
Europäisches Parlament warnt vor negativen Auswirkungen auf Landwirtschaft
Straßburg, 9. Juni 2011 (ÖVP-PD) "Das Handelsabkommen EU-Kanada wird für die europäische Landwirtschaft nur dann Vorteile bringen, wenn das Prinzip der Gegenseitigkeit eingehalten wird. Vor allem der Wein- und Milchsektor könnten dann vom Abschluss des CETA-Abkommens (Comprehensive Economic and Trade Agreement) profitieren", so die ÖVP-Agrarsprecherin Elisabeth Köstinger.
"Ein Ziel der Verhandlungen ist, größeren, aber dennoch fairen Wettbewerb im Bereich der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu gewährleisten", unterstreicht Köstinger. Die Differenzen bei der Ursprungskennzeichnung gilt es noch zu lösen. "Europa will eine Rückverfolgbarkeit bis zur Geburt eines Tieres. Kanada sieht in der Schlachtung den Ursprung. Das könnte dazu führen, dass amerikanische Rinder, die in Kanada geschlachtet werden, als kanadisches Rind exportiert werden. Für den EU-Fleischsektor ist das, neben den Importquoten, ein besonders sensibles Thema, das in den Verhandlungen stärker berücksichtigt werden muss", fordert Köstinger.
"Auch beim Abbau von technischen und nicht-tarifären Handelshemmnissen müssen die Verhandlungen zu Lösungen führen", sagt Köstinger. Derzeit gebe es langwierige, komplizierte Genehmigungsverfahren beispielsweise für EU-Exporteure von Fleischprodukten und im Bereich der Erneuerbaren Energien, die dringend vereinfacht werden müssen. Kanada ist einer der ältesten Handelspartner der EU. Das Potenzial der Wirtschaftsbeziehungen sei noch nicht ausgeschöpft, so Köstinger.