Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler: Keine Kompromisse in Sachen Verkehrssicherheit- Grenzüberschreitende Tunnelkoalition soll gebildet werden
Klagenfurt (LPD). Wie auch der ÖAMTC in seiner gestrigen Aussendung zum Karawankentunnel bestätigt, bringen nur zweite Tunnelröhren optimale Verkehrssicherheit. Einröhrige Tunnel mit Gegenverkehr sind besonders gefährlich. Gerade im Brandfall ist eine Flucht oder Rettung nur über die Portale möglich. Zu den Sicherheitseinrichtungen in Tunnels, speziell im Karawankentunnel nahm heute, Mittwoch, Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler Stellung.
"Am 30. Juni 2011 wird mit der Inbetriebnahme der zweiten Röhre des Tauerntunnels erstmals die gesamte Tauernautobahn vierspurig befahrbar sein. Die zweiten Tunnelröhren bringen optimale Sicherheit und Erreichbarkeit. Die Verlängerung der Tauernautobahn Richtung Slowenien und Kroatien bildet die A 11 Karawankenautobahn mit dem ca. 8 km langen einröhrigen Karawankentunnel, der somit entlang dieser wichtigen Nord-Süd-Verbindung der letzte einröhrige Tunnel ist", sagte Dörfer.
Die Tunnelkatastrophe vom 29. Mai 1999 habe gezeigt welch großes Gefahrenpotential in einröhrigen Tunneln schlummert. "So eine Katastrophe darf nie wieder passieren und es darf keine Kompromisse im Bereich der Verkehrssicherheit geben. Der Bau eines Flucht- und Rettungsstollens bringt nicht die optimale Sicherheit, da der Gegenverkehrsbereich im Tunnel erhalten bleibt und beispielsweise Frontalzusammenstöße nicht ausgeschlossen werden können. Außerdem ist ein Rettungsstollen nur eine Übergangslösung und daher teuer, da der Bau einer zweiten Tunnelröhre in absehbarer Zeit notwendig wird", stellte der Landeshauptmann fest.
Eine EU-Richtlinie besage zudem nämlich, dass bis 2019 Tunnel mit einem Verkehrsaufkommen von über 10.000 Fahrzeuge pro Tag mit einer zweiten Röhre ausgestattet sein müssen. "Der Bau eines Rettungsstollens und die nachträgliche Aufweitung wäre wesentlich teuerer als der sofortige Bau einer zweiten Tunnelröhre", so Dörfler.
Bereits am 10. November 2010 fand ein Treffen zwischen dem Slowenischen Verkehrsminister Patrick Vlacic und Dörfler in Laibach statt, bei dem dieses wichtige Thema erläutert wurde. "Es ist dringend notwendig, eine grenzüberschreitende Tunnelkoalition zu bilden. Nach der Lösung der Ortstafelfrage soll die Realisierung der zweiten Röhre die erste große nachbarschaftliche Aufgabe sein" so Dörfler.
Dörfler möchte die ASFINAG und Verkehrsministerin Doris Bures davon überzeugen, dass der Bau eines Rettungsstollens eine Vergeudung wäre und nur der Bau einer vollwertigen zweiten Tunnelröhre echte Verkehrssicherheit und Nutzbarkeit bringe und in Summe auch günstiger sei.
Foto: LPD