Top-Wasserqualität wieder bestätigt
Klagenfurt (LPD). Die Qualitätsbilanz der heimischen Seen darf sich - pünktlich zum Ferienbeginn in Kärnten – sehen lassen. „Der 34. Kärntner Seenbericht bestätigt zum wiederholten Male die bekannt gute Wasserqualität der Kärntner Seen. Von den 43 überprüften Seen wurde mehr als die Hälfte mit einer sehr guten Wasserqualität bewertet und zu den nährstoffarmen (oligotrophen und schwach mesotrophen) Gewässern gereiht“, freut sich Umweltreferentin LR.in Sara Schaar, die den aktuellen Seenbericht gemeinsam mit Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz und Roswitha Fresner vom Kärntner Institut für Seenforschung im Strandbad Klagenfurt präsentierte.
„Die Erhaltung bzw. Erreichung des guten Zustands der Seen ist mir als Umweltreferentin ein großes Anliegen. Mit dem Fernhalten der häuslichen Abwässer wurde in der Vergangenheit ein Meilenstein gesetzt, der für die hohe Wasserqualität der Kärntner Seen verantwortlich ist“, so Schaar.
„Werner Lengyel hat vor über vierzig Jahren mit der Errichtung der Ringkanalisation und deren Anschluss an die Kläranlage Klagenfurt den wichtigsten Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität des Wörthersees gesetzt. Unsere Aufgabe ist es, die hervorragende Wasserqualität in den Kärntner Seen zu schützen und durch zielgerichtete Investitionen für die kommenden Generationen zu sichern - denn sauberes Wasser ist die wichtigste Ressource der Welt“, betonte Mathiaschitz.
Als Nährstoffquelle kommen heute in erster Linie die agrarwirtschaftlich genutzten Flächen im Einzugsgebiet der Seen in Frage. „Insbesondere am Ossiacher See wurden kostenintensive Maßnahmen zur Verringerung der Nährstoffbelastung aus dem landwirtschaftlich genutzten Bleistätter Moor gesetzt. Daher ist bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger in Gewässernähe der gesetzlich vorgeschriebene, ausreichend breite Gewässerrandstreifen einzuhalten“, so Fresner.
Erfreulicherweise wurden acht Seen aufgrund geringerer Nährstoff-Konzentrationen besser eingestuft, nämlich der Kraiger See, der Lavamünder Badesee, der Sonneger See, der St. Andräer Badesee, der St. Urban See, der Trattnigteich, der Flatschacher See sowie der Moosburger Mühlteich. Nur vier Seen, Ferlacher Badesee, Magdalenensee, Leonharder See und Pirkdorfer See wurden in eine nährstoffreichere Klasse verschoben. Die beste optische Qualität mit einer maximalen Sichttiefe von 10,2 Meter besaß der Weißensee, gefolgt vom Klopeiner See (8,9 m) und dem Millstätter See (8,5 m). Ausgezeichnete Sichttiefen wurden auch am Keutschacher See (7,6 m) und Turracher See (7 m) gemessen. Die geringe Nährstoffkonzentration dieser Seen bedingte ein geringes Algenwachstum und folglich eine sehr gute Lichtdurchlässigkeit.
Entlang der Gewässer vermindert die Ufervegetation die Einschwemmung von Nähr- und Schadstoffen aus dem Umland, wie Fresner erklärte: „Zudem erfüllt die Ufervegetation wichtige, oft unbeachtete Funktionen. Bäume und Sträucher spenden Schatten und Wasserpflanzen bieten zahlreichen Arten, wie den geschützten Libellen, einen Lebensraum. Für viele Fischarten sind sie als Laichplatz und Kinderstube von Bedeutung. Ein möglichst naturbelassenes oder naturnahes Ufer hat auch für uns Menschen einen hohen Erholungswert.“
Auch das Füttern von Wassertieren im Badebereich stellt einen gewissen Nährstoffeintrag dar und ist zudem aus hygienischer Sicht zu unterlassen. Das Futter lockt Wasservögel an, mit deren Kot auch Keime ausgeschieden werden. Besonders nährstoffreich sind die Lockfuttermittel, die von Anglern gerne zum Anfüttern von Fischen in das Wasser geworfen werden. „Im Sinne des Gewässerschutzes raten wir, insbesondere an Badegewässern, auf das Füttern zu verzichten“, so Umweltreferentin Schaar.
Langanhaltende Hitzeperioden vermögen den internen Nährstoffkreislauf anzukurbeln. Starkregenereignisse führen in Seen, die von landwirtschaftlichen Flächen umgeben sind, zu erhöhten Nähr- bzw. Schadstoffeinträgen. Beide Ereignisse stellen Nährstoffe bereit, die das Wachstum der Schwebealgen und Wasserpflanzen besonders in seichten Seen steuern. Große und tiefe Seen sind demgegenüber gut gepuffert. Die durch Starkregen bedingten Nähr- und Schwebstoffeinträge können in die Tiefe, wo zu wenig Licht für das Wachstum von Schwebealgen und Wasserpflanzen vorhanden ist, sedimentieren. Dies erklärt, weshalb kleine Seen häufig eine andere Trophie-Einstufung erhalten. „Der Sommer 2019 war sehr heiß, es gab eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Hitzetagen (mindestens 30°C). Der Mai hingegen zeigte sich kühl und verregnet. Auch gab es im Vergleich zum langjährigen Mittel mehr Niederschlag, der hauptsächlich im Februar und November fiel“, erklärte Schaar.
INFO: Der aktuelle Kärntner Seenbericht ist unter http://www.kis.ktn.gv.at abrufbar. Die hygienische Überwachung der Badestellen während der Badesaison erfolgt in regelmäßigen Abständen durch die Abt. 5. Gesundheit und Pflege (Sanitätswesen / Badegewässer). Die Ergebnisse werden veröffentlicht unter https://www.ktn.gv.at/Themen-AZ/Details?thema=32&detail=451
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv