In den letzten Jahren ist die Zahl der Masernerkrankungen in Österreich wieder angestiegen. Es handelt sich dabei um keine harmlose Kinderkrankheit - schwere Verläufe sind häufig, auch Erwachsene können betroffen sein, wie aktuell zwei bestätigte Fälle im A.ö. Krankenhaus der Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan zeigen.
Bei Masern handelt es sich um eine höchst ansteckende Viruserkrankung, die weltweit vorkommt. Die Wahrscheinlichkeit sich ungeschützt bei Kontakt mit einem Erkrankten zu infizieren beträgt über 95%. Übertragen wird das Virus durch Tröpfcheninfektion, z.B. beim Sprechen, Niesen oder Husten.
Der Verlauf der Erkrankung
Acht bis zwölf Tage nach Ansteckung kommt es zu unspezifischen Symptomen wie Fieber, Schnupfen, Husten und Bindehautentzündung. Weitere drei bis vier Tage später tritt ein großfleckiger rötlicher Ausschlag auf, der typischerweise im Gesicht bzw. hinter den Ohren beginnt und sich dann über den gesamten Körper ausbreitet. Dieser klingt nach vier bis sieben Tagen ab. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt ungefähr vier Tage vor und endet vier Tage nach Auftreten des Ausschlags - die höchste Ansteckungsgefahr besteht unmittelbar vor Auftreten des Ausschlags. Nach durchgemachter Erkrankung besteht lebenslange Immunität - d.h. es kann keine erneute Erkrankung auftreten.
Die Erkrankung und ihre Folgen
Die Rate an komplizierten Verläufen liegt mit ca. 20 Prozent sehr hoch. Durch die Maserninfektion kommt es zu einer vorübergehenden, bis sechs Wochen anhaltenden Schwäche des Immunsystems. Folglich kann es zusätzlich zu bakteriellen Infektionen wie Bronchitis, Lungenentzündung und Mittelohrentzündung kommen. Am meisten gefürchtet wird die sogenannte akute postinfektiöse Enzephalitis, eine Gehirnentzündung, die bei 1 von 1000 Patienten auftritt. Einige Tage nach Auftreten des Ausschlags kommt es dabei zum neuerlichen Fieberanstieg mit Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen bis zum Koma. Bei 10-20 Prozent der Patienten endet diese Komplikation tödlich, bei 20-30% bleiben neurologische Schäden zurück. Eine weitere gefürchtete Komplikation stellt eine seltene Form der Hirnentzündung, die sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) dar, die erst nach sechs bis acht Jahren auftritt und immer tödlich endet. Die Therapie der Masern ist symptomatisch, eine spezifische Therapie gibt es nicht. Bettruhe und ggf. fiebersenkende Mittel werden verordnet, bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika eingesetzt.
Masern: Impfung schützt vor Ansteckung
Den wirksamsten Schutz vor Masern stellt die Schutzimpfung dar. Es handelt sich dabei um einen gut verträglichen und sicheren Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Masernviren, der in Kombination mit Mumps- und Rötelnvirus angeboten wird. 5-15% der Impflinge entwickeln ca. 2 Wochen nach der Impfung harmlose „Impfmasern“, d.h. es kommt zum Auftreten von Fieber und eines leichten Ausschlages ohne Ansteckungsgefahr.
Die Impfung wird ab dem vollendeten neunten Lebensmonat empfohlen. 2 Impfungen im Abstand von mind. vier Wochen sind nötig. Geimpft werden sollte jedenfalls vor Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen. Der Impfstoff ist für Personen ohne Altersbeschränkung an öffentlichen Impfstellen kostenfrei erhältlich.
Bei Personen, die Masern nicht durchgemacht haben bzw. keinen dokumentierten Impfschutz (2x Impfung) vorweisen können und Kontakt zu einem ansteckenden Masern-Erkrankten hatten, kann versucht werden, die Erkrankung mittels Impfung (=Post-Expositionsprophylaxe), am besten innerhalb von 72 Stunden, zu verhindern. Soweit sollte es aber nicht kommen - wie bereits erwähnt stellt die 2x Schutzimpfung den bestmöglichen
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Presseaussendung von: Agentur Katja kommt