Die schockierenden Bilder und Videos aus einem Unterkärntner Schweinemast-Betrieb lassen die Wogen hoch gehen.
Hier die Stellungnahmen der Kärntner Grünen und der Landwirtschaftskammer Kärnten.
Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Dem Tierleid muss ein Ende gesetzt werden; strengere und häufigere Kontrollen gefordert
Klagenfurt. (13.07.2017) - Der heute zu Tage getretene Schweinemastskandal sorgt für Erschütterung. Die Grünen fordern daher volle Aufklärung sowie europaweite, strenge Regelungen in punkto Tierschutz. „Offenbar gibt es Missstände im Vollzug und in der Kontrolle durch die Veterinärabteilung. Sollte dies der Fall sein, müssen diese dringend lückenlos aufgeklärt werden“, so Sabina Schautzer, die die Grünen im Landwirtschaftsausschuss des Kärntner Landtags vertritt.
Schautzer sieht dringenden Handlungsbedarf: „Das Kärntner Kontrollsystem muss überarbeitet werden. Wir brauchen häufigere, unabhängige und strengere Kontrollen. Der gesetzlich verankerte Richtwert von zwei Prozent der jährlich zu kontrollierenden Betriebe muss dringend angehoben werden.“ Schautzer fordert die zuständigen Landesräte Darmann und Benger auf, die genauen Umstände in dieser Causa zu prüfen.
Dem fügt Landesrat Rolf Holub hinzu: „Die Tierschutzbestimmungen müssen über die Grenzen Kärntens hinaus verschärft werden. Wir brauchen eine europaweite Tierschutzregelung, und müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um dem Tierleid auf allen Ebenen ein Ende zu setzen.“
Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten
Einzelfall wie dieser schadet der Qualitätsproduktion der Kärntner Schweinebauern massiv.
In den Schweinestallungen und im Schlachtbetrieb eines Kärntner Traditionsbetriebes sind heute erhebliche Missstände öffentlich gemacht worden. Die Behörde ermittelt, es gilt für den Betrieb die Unschuldsvermutung. Die Eigentümerfamilie hat dem ORF gegenüber Transparenz bei der Aufklärung der Sachverhalte zugesagt. Eine Vorgehensweise, die LK-Präsident Johann Mößler begrüßt. „Die Causa rund um diesen Schweinebetrieb muss lückenlos aufgeklärt werden. Sie schadet sonst der gesamten Schweinebranche erheblich.“
Kärntens Schweinebauern produzieren auf höchstem Niveau und arbeiten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. 90 % der Kärntner Schweine werden vom Tiergesundheitsdienst (TGD) mindestens einmal im Jahr kontrolliert. Die Erzeugung von Kärntner Schweinefleisch mit dem AMA-Gütesiegel erfolgt nach strengen Vorschriften, wobei die Anforderungen über den gesetzlich vorgegebenen Rahmen hinausreichen.
„Schwarze Schafe sind in jeder Branche leider möglich“, bedauert Mößler und fügt hinzu: „Für Tierquälerei kann es nur Nulltoleranz geben!“
Foto: Screenshot/YouTube/VGT