Presseausendung von: NEOS Kärnten
240 Asylwerber bei 35 Grad in Krumpendorf in Zelten unterzubringen, ist menschenunwürdig.
30 Zelte für je acht Personen. 35 Grad. Und ein Standort, an dem man weder über die Mitarbeiter, noch die Ressourcen verfügt, um 240 Menschen adäquat zu verköstigen. "Die Umstände sind untragbar, sowohl für die Asylwerber als auch für die Gemeinde Krumpendorf", kritisiert Neos-Landessprecher-Stellvertreter Christoph Haselmayer die Vorgehensweise von Innenministerin Johanna Mickl-Leitner. Ohne Ankündigung oder Zustimmung des Gemeinderates werden 240 Menschen vom Erstaufnahmezentrum Traiskirchen in die 3500-Einwohnergemeinde am Wörthersee verfrachtet. "Sie bei 35 Grad in Zelte zu pferchen, ist unmenschlich und zeugt von der Überforderung der Ministerin in der Asylfrage", so Haselmayer.
Bis dato sind keine Details bekannt, wann die Flüchtlinge in Krumpendorf eintreffen, wie sie versorgt werden und ihre Tage verbringen sollen. Dem Vernehmen nach ist auch das Küchenpersonal der Kaserne derzeit urlaubsbedingt dezimiert. "Wer soll für die Menschen kochen?" sieht Haselmayer die Überstellung aus Traiskirchen als ungeplante Verzweiflungstat der Ministerin.
Auf Nachfrage wurde Neos nicht gestattet, die Flüchtlinge zu besuchen, mit ihnen zu sprechen und ihnen Annehmlichkeiten mitzubringen. Getränke für die heißen Tage und Badehosen, um sich im See abzukühlen hätten Haselmayer und sein Krumpendorfer Team den Menschen gebracht. "Hier setzt sich fort, was wir schon aus Traiskirchen kennen: Die Ministerin versteckt ihre Unfähigkeit hinter Zäunen und Mauern, die Leidtragenden sind Menschen, die in ihrem Heimatland Schreckliches erlebt haben."
Gemeinsam mit den anderen Parteien im Krumpendorfer Gemeinderat versucht man nun, eine Zugangsgenehmigung zur Kaserne zu erhalten. Und auch wenn sich alle Fraktionen gegen die Vorgehensweise der Innenministerin verwehren, steht für Neos fest: "Das politische Hickhack darf nicht am Rücken der Asylwerber ausgetragen werden. Daher appellieren wir an die Krumpendorfer Bürgerinnen und Bürger: Wie schwierig diese Situation für uns als Tourismusort in der Hochsaison auch sein mag - für unsere 240 neuen Kurzzeitmitbürger ist sie bedeutend schrecklicher. Nehmen wir sie mit offenen Herzen auf. Sie sind nicht Schuld an den Krisen in ihrer Heimat und noch weniger am Versagen der Politik."
Foto: Mein Klagenfurt