Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Für die Grünen Kärnten ist die Fertigstellung der B78 kein Grund für Feierlichkeiten
Am Sonntag, den 15.07. erfolgt die Verkehrsfreigabe der Umfahrung Bad St. Leonhard, inklusive einer Festansprache von LH Dörfler, der auch als Referent für Straßenbau die politische Verantwortung für das Projekt trägt. Für Frank Frey, Landessprecher der Grünen, wäre eine Gedenkminute eher angebracht als eine Festansprache: „Diese Umfahrung ist für mich ein Mahnmal der Misswirtschaft und Planlosigkeit unter der unser Land leidet. Der Festakt am Sonntag ist ein Symbol der Sonntagsreden-Politik der FPK. Das Land wird mit atemberaubend schlecht geplanten Vorhaben finanziell geschädigt und pompöse Inszenierungen sollen uns nicht existierende Erfolge vorgaukeln. Beispiele dafür gibt es viele, aber diese Umfahrung ist ein geradezu unglaubliches Beispiel für das völlige Versagen des zuständigen politischen Referenten.“
Die Liste der Verfehlungen in Zusammenhang mit dem Straßenprojekt ist laut Frank Frey nahezu endlos: „Es gab 6 Planungsvarianten, der Rechnungshof hat wiederholt massive Kritik geäußert. Durch das unglaubliche Chaos sind die Kosten laut Rechnungshofbericht 2011 auf ungeheuerliche 56 Millionen Euro explodiert, die Fertigstellung hat sich um 6 Jahre verzögert. Laut meinen Informationen wurden rund 8 Millionen Euro Ablösen für Grundstücke bezahlt, die dann wegen der Umplanungen niemand benötigte. Es wurde beispielsweise eine Brücke gebaut, die dann wieder abgerissen wurde. Diese Umfahrung ist ein geradezu kafkaeskes Desaster und die ganze Geschichte ist grotesk. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Straßenbaureferent in einem anderen Land dieses Fiasko politisch überlebt hätte. Als Argument führt Herr Dörfler gerne die Entstehung von 80 Arbeitsplätzen in einem neuen Kurbad an – die hätte es auch bei einer Umfahrung ohne Planungschaos und Kostenexplosion gegeben.“
„Diese sinnlosen Geldverschwendungsaktionen schaden dem Land enorm. Mittlerweile brauchen wir nicht zuletzt dadurch offensichtlich schon private Mäzene, die unsere Straßen bauen und der Ausverkauf Kärntens geht munter weiter.“, so Frank Frey abschließend.
Foto: Grüne Kärnten