Presseaussendung von: Museum St. Veit
Das Museum St. Veit ist in Besitz des derzeit weltweit einzigen Fahrsimulators eines Elektro-Triebwagens 4030. Er ist so beschaffen, dass der ‚Lokführer' innerhalb kürzester Zeit den Eindruck gewinnt, tatsächlich einen Triebwagen zu führen.
Das Museum St. Veit ist in Besitz des derzeit weltweit einzigen Fahrsimulators eines Elektro-Triebwagens 4030. Er ist so beschaffen, dass der ‚Lokführer' innerhalb kürzester Zeit den Eindruck gewinnt, tatsächlich einen Triebwagen zu führen.Mit dieser Anlage ist eine nahezu perfekte Simulation der Führung eines Triebzuges Baureihe 4030 möglich. Es sind weitgehend alle Schalt- und Bedienelemente aktiviert.
Alle Funktionen und Schaltabläufe entsprechen dem Original. Die Fahrdynamik (Beschleunigungs-Verzögerung) ist nach dem Lastenheft der Baureihe 4030 entsprechend berechnet. Die Neigungsverhältnisse der Strecke sowie die Geschwindigkeitsüberwachung sind ebenfalls berücksichtigt. Die Sicherheitsfahrschaltung (SIFA) und die punktuelle Zugbeeinflussung (PZB) sind ebenfalls aktiv. Die Fahrgeräusche, SIFA-Summer, SIFA-Horn und PZB-Horn sind aus Life-Tonaufnahmen hergestellt. Die Bremseinrichtung wird mit Druckluft versorgt, somit ist das Führerbremsventil funktionsfähig.
Die Manometer am Führerpult zeigen den tatsächlichen Hauptbehälterdruck und den Leitungsdruck entsprechend der Stellung des Führerbremsventils an. Der Bremszylinderdruck wird mit einem elektronisch en Druckluft-Servoventil simuliert. Die Zwangsbremseinrichtung über SIFA und PZB erfolgt ebenso mit Druckluft. Der Scheinwerferschalter am Führerpult dient zum Einschalten des Zugspitzensignals bzw. des Zugschlusssignals. Das Führerstandslicht wird mit dem Deckenlichtschalter am Bedienpult eingeschaltet. Weitere Funktionen (Simulation) sind: Zugbeleuchtung, Zugheizung 800V und 1000V, Batterieprüfung, Türsteuerung, Nachladetaste für Kompressor, Sandstreueinrichtung (Sandtaste), Signalhorn ‚hoch-tief', diverse Anzeigen und Meldelampen.
Bei der Baureihe 4030 handelte es sich um Elektro-Triebwagen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) für den Personennah- und Regionalverkehr sowie für die Wiener Schnellbahn. Die Baureihe 4030 wurde in den Jahren 1956 bis 1975 anfangs als vier-, später als dreiteiliger Zug (Triebwagen 4030, Zwischenwagen 7030, Steuerwagen 6030) gebaut. In den letzten Betriebsjahren kontinuierlich außer Dienst gestellt, blieben die letzten Exemplare mit Regionalzugleistungen im Raum Selzthal und im Wiener Umland bis zum 31. Dezember 2004 im Einsatz. Seit diesem Datum gilt die gesamte Baureihe als ausgemustert.
Dieser Triebwagen war im Bereich St. Veit an der Glan, Feldkirchen, Villach, Klagenfurt und Knittelfeld als Regionalzug im Einsatz und weckt bei den Besuchern viele Erinnerungen an ihre Jugendzeit. Das Museum St. Veit bietet den Besuchern die einzigartige Möglichkeit, sich den Kindheitstraum Lokführer – auf der Strecke zwischen Maria-Saal und Friesach – zu erfüllen.
Objektdaten
Spurweite: 1.430 mm
Länge über Seitenpuffer: 23.535 mm
Dienstgewicht: 60,8 Tonnen
Leistung: 1.000 kw
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h,
Drehgestelle: 2
Sitzplätze: 76
Stehplätze: 118
Foto: Josef Kejzar/Museum St. Veit