Presseaussendung von: AK-Kärnten
Pünktlich zum Ferienbeginn erreicht der Eurosuper-Preis in Kärnten eine neue Rekordmarke. Mit einem Durchschnittspreis von 1,386 Euro pro Liter ist Eurosuper so teuer wie noch nie. Die aktuelle Spritpreisanalyse der ARBEITERKAMMER KÄRNTEN ergab zudem, dass sich Eurosuper um bis zu 17,9 Prozent, Diesel sogar um bis zu 20,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verteuert hat.
Die AK hat am 14. und 15. Juni bei 111 Kärntner Tankstellen die vierteljährliche Spritpreisanalyse durchgeführt (einschließlich Magistrats- und Landestankstellen). Der Durchschnittspreis für Eurosuper beträgt 1,386 Euro, für Diesel 1,328 Euro pro Liter. Das ist bei Eurosuper allein im Vergleich zum Juni 2010 eine durchschnittliche Preissteigerung von 13,7, bei Diesel sogar von 17,7 Prozent. Damit liegt Kärnten bei Eurosuper österreichweit an siebenter, bei Diesel an fünfter Stelle.
Zum Zeitpunkt der Erhebung tankte man Eurosuper im Schnitt am günstigsten im Bezirk Villach Stadt/Land mit 1,352 Euro und am teuersten im Bezirk Feldkirchen mit 1,427 Euro. Diesel war im Erhebungszeitraum im Schnitt im Bezirk Villach Stadt/Land mit 1,295 Euro am billigsten und mit 1,360 Euro im Bezirk Wolfsberg am teuersten.
Mehrkosten bis zu 25 Euro
Die enormen Preisanstiege belasten Autofahrer immens. Für einen Arbeitnehmer, der täglich insgesamt 80 Kilometer pendelt und im Schnitt sieben Liter Sprit pro 100 Kilometer verbraucht, ergeben sich pro Monat Mehrkosten für Eurosuper von 21 Euro. Bei Diesel sind es sogar 25 Euro mehr als noch im Juni 2010.
Ein Preisvergleich an den Zapfsäulen zahlt sich laut AK daher jedenfalls aus:
Der Preisunterschied bei Eurosuper zwischen billigster und teuerster Tankstelle beträgt 0,261 Euro. Bei einer 50 Liter-Tankfüllung erspart man sich 13,05 Euro.
Bei Diesel spart man sich zwischen billigster und teuerster Tankstelle bei einer 50 Liter-Tankfüllung satte 12,10 Euro.
Autobahntankstellen meiden
Autobahntankstellen sollten unbedingt gemieden werden. Im Mittelwert verlangen diese bei Eurosuper 0,183 Euro und bei Diesel 0,16 Euro mehr als andere Tankstellen. Die Landestankstellen liegen hingegen etwas unter den Preisen der restlichen Tankstellen. Eurosuper ist je Liter im Schnitt um 0,063 Euro, Diesel um 0,057 Euro billiger.
Tanken im Ausland
Auch die Preise von 13 Tankstellen im Grenzgebiet zu Slowenien und drei Tankstellen im Grenzgebiet zu Italien hat die AK erhoben. Bei Eurosuper (Durchschnittspreis 1,264 Euro) ist das Tanken in Slowenien um 0,122 Euro günstiger als in Kärnten. Der Durchschnittspreis bei Diesel beträgt 1,233 Euro (0,095 Euro billiger). In Italien beträgt der Eurosuper-Durchschnittspreis 1,553 Euro (0,167 Euro mehr als in Kärnten). Diesel kostet 1,436 Euro, also um 0,108 Euro mehr als in Kärnten.
Heizöl: 457 Euro teurer
Auch Heizöl hat sich um 19,7 Prozent gegenüber Juni 2010 verteuert, was heimischen Haushalten für eine 3.000 Liter-Tankfüllung Mehrkosten von 456,60 Euro beschert.
Preistreiberei stoppen
„Es ist höchste Zeit, gegen die Spritpreis-Entwicklung anzukämpfen und wieder faire Preise am Markt herzustellen“, kritisiert AK-Präsident Günther GOACH anlässlich der aktuellen Erhebungsergebnisse. „Hier bereichern sich Finanzinvestoren auf dem Rücken der Konsumenten.“
Dass Spekulationen die Rohstoffpreise verteuern, bestätigt auch eine im Auftrag der AK verfasste Studie der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung. Demnach lag der Spekulationsanteil bei Öl vor der Krise im Jahr 2008 bereits bei 20 bis 25 Prozent.
„Reine Spekulationsgeschäfte müssen endlich erschwert und entsprechend mit einer internationalen Finanztransaktionssteuer belegt werden“, fordert GOACH. In Österreich müsse zudem die Wettbewerbsbehörde untersuchen, ob und in welcher Höhe Preissteigerungen an die Konsumenten weitergegeben werden. Um Pendler zu entlasten, sollen die bisherigen Steuerfreibeträge in Absetzbeträge umgewandelt werden. An das Land Kärnten stellt GOACH die Forderung, die Kürzungen bei der Pendlerförderung wieder zurückzunehmen.