Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler bei Angelobung von 500 Jungsoldatinnen und -soldaten
Klagenfurt (LPD). Am Sportplatz der Marktgemeinde Sachsenburg wurden gestern, Freitag, 500 Jungsoldatinnen und -soldaten feierlich angelobt. Sie sind im Mai, Juni und Juli in Villach beim Pionierbataillon 1 (Rohrkaserne) und beim Führungsunterstützungsbataillon 1 (Lutschounigkaserne) sowie in Klagenfurt beim Stabsbataillon 7 (Windischkaserne), beim Jägerbataillon 25, bei der Feldambulanz des Sanitätszentrums Süd und bei Stabskompanie und Dienstbetrieb des Militärkommandos Kärnten (Khevenhüllerkaserne) eingerückt.
Landeshauptmann Gerhard Dörfler sprach über Entwicklungen in unserer Gesellschaft und ging dabei auch auf das Attentat in Norwegen ein. "Haben wir heute noch Zeit für Beziehungen, Freundschaft, Kinder?", fragte er. Sei es nicht so, dass man Verantwortung füreinander und Kameradschaft immer mehr aus den Augen verliere? Früher habe man für die Zukunft gespart, heute verführe man die Menschen zum Spekulieren. Und spekuliert werde dann sogar mit Ernten und Pensionsvorsorgen. Das Attentat von Norwegen sei ein Alarmzeichen für die Verirrungen in der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang verwies Dörfler auch auf die Rolle des Internets, in dem immer mehr gefährliche Inhalte transportiert würden. Kärnten wolle dazu ein Gegenmodell sein. "Wir feiern 2011 als Miteinanderjahr, haben mit der Ortstafellösung einen langjährigen Streit beendet und gehen in eine gemeinsame, erfolgreiche Zukunft", so Dörfler.
Kärntens Militärkommandant, Brigadier Gunther Spath, ging auf die aufgeschobene Diskussion um Bundesheerreform und allgemeine Wehrpflicht ein. Er warnte davor, den nächsten Nationalratswahlkampf auf den Rücken der Soldaten zu führen. Spath stellte klar, dass niemand den dringend notwendigen Reformbedarf leugne, forderte aber auch ein Ende des "demotivierenden Totsparens" beim Bundesheer. Die sogenannten Systemerhalter seien für ein funktionierendes Bundesheer unverzichtbar. Bei einer Auslagerung und Privatisierung dieser Aufgaben befürchtet der Militärkommandant eine Verschlechterung und Verteuerung des Services, wie man es auch bei anderen Armeen sehen könne. Den angetretenen Rekruten sagte er, dass sie für die Funktionsfähigkeit des Bundesheeres, der militärischen Landesverteidigung und für die Sicherheit in der Republik Österreich unverzichtbar seien.
Sachsenburgs Bürgermeister Wilfried Pichler zeigte sich "stolz auf unser Bundesheer". Die Menschen im Land würden wissen, was sie dem Bundesheer verdanken. Der Bürgermeister machte zudem einen geschichtlichen Rückblick auf Wagemut, Opferbereitschaft und Vaterlandsliebe der Freiheitskämpfer um Jean Baptist Türk, die auch bei Sachsenburg gegen Napoleons Truppen kämpften.
Von Oberst Arno Kronhofer wurden bei der Angelobung unter anderem Prälat Michael Kristof, Landtagspräsident Johann Gallo, die Landtagsabgeordneten Alfred Tiefnig in Vertretung von LHStv. Peter Kaiser und Ferdinand Hueter in Vertretung von LR Josef Martinz, Spittals Bezirkshauptmann Klaus Brandner, Landesschulratsvizepräsident Rudolf Altersberger, Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Hugo Irrasch, Bezirkspolizeikommandant Johann Schunn begrüßt. Die Angelobung wurde vom der Freiwilligen Feuerwehr, vom Österreichischen Kameradschaftsbund und von der Flößergruppe Sachsenburg mitgestaltet. Kommandant der ausgerückten Truppe war Oberstleutnant Bruno Pedretscher, die Gelöbnisformel verlas Oberstleutnant Paul Strohmaier. Worte der Besinnung sprachen die Militärpfarrer Emmanuel Longin und Michael Matiasek. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Militärmusik Kärnten unter Oberst Sigismund Seidl.
Foto: LPD/Mandl