Die neue Bewegung in der Kunst. „for distance“ ist die Notwendigkeit für Abstand mit Anstand. Mit der „covid-geometrie“ wurde eine gewaltige Bewegung in Gang gesetzt.
Am 5. Jänner 2021 fand die Weltpremiere von „for distance“ auf der Simonhöhe in Kärnten statt. Auf einer Schipiste im Ausmaß von 400 x 50 Metern, also auf einem Schneefeld von 20.000 Quadratmetern, sprühten Graffiti-Künstler 160 unterschiedliche geometrische Felder mit Lebensmittelfarben auf. In die Mittelpunkte der Felder wurden 123 lebensgroße Figuren gestellt, die als poetischer Skulpturenpark in der „covid-geometrie“ Abstand mit Anstand und Freude symbolisieren.
Historisches
Die „covid-geometrie“ benötigte für ihre Entwicklung über ein Dreivierteljahr. Konzepte wie Rast04, das Picknicken in den österreichischen Alpen, wurden schon in der Corona-Schockphase Mitte April mehreren Hundert Entscheidungsträger in Österreich und Deutschland angeboten. Die in den amerikanischen Parkanlagen aufgetragenen Kreise zur Abstandshaltung, wie in New York (Central Park) oder San Francisco (Dolores Park), tauchten erst Ende Mai auf.
Lehren aus der Krise und den Lockdowns
Mit dem ersten Lockdown entstanden ähnliche Ideen, wie sich Freiheit in Pandemie-Zeiten unter Berücksichtigung der Regeln genießen lässt und wie der Lernprozess aus Krisensituationen wohl ausschauen mag, wenn er von Künstler*innen mitgestaltet wird.
Die Thematik ist multikomplex. Die Menschen wollen sich frei bewegen und dabei gesund bleiben. Immerhin ist Bewegung die beste Medizin. Alles mit Abstand, das ist die Regel. Und die Kunst zeigt Formen auf, wie ein Zusammenleben in der Krise unter freiem Himmel möglich ist.
Abstandsformel: 4:8:4 bedeuten 10 Meter
Graffiti-Künstler zeichnen unterschiedliche geometrische Felder von 4 Quadratmetern in den olympischen Farben auf eine Schneepiste. Danach formen lebensgroße Holzfiguren in Abständen von 10 Metern einen Skulpturen-Park. Obwohl Graffiti-Künstler meist im Verborgenen agieren, stehen sie hier vor dem Vorhang: Valentin Pezzei (Mogli), Nino Weld (Grime), Stefan Streicher (Dreamer), Florian Mikl (Brain) und Theodor Sprenger.
Weltweit werden sich Künstler und Designer dieser Bewegung anschließen und öffentliche Plätze, von Parks bis zu Parkplätzen vor Einkaufscentern, mit unterschiedlichsten Mustern in der „covid-geometrie“ überziehen. So überwinden wir gemeinsam mit Abstand, Anstand und Freude die Pandemie.
Die „covid-geometrie“ für das gemeinsame Abstandhalten, um gesund zu bleiben, visualisiert die gesellschaftlichen Aufgaben der Zukunft. Der Abstand hilft dem Gesundheitssystem und bedeutet auch, dass wir solchen Bedrohungen heutzutage etwas entgegensetzen können: Forschung und gesellschaftlichen Konsens.
Dieses gigantische Kunstwerk soll uns wie die großen Wandbilder der Frühzeit, welche uns als denkende Menschen ausweisen sollten, oder die Fresken der Renaissance, die uns vom Mittelalter in die Neuzeit begleiteten, dazu ermutigen, im Kampf gegen die Bedrohungen durch Viren oder Klimawandel weiter auf die zwei Säulen zu setzen: Wissenschaft und Solidarität.
Weitere Infos:www.for-distance.com
Foto: for distance/fiveelementsfilms