Mehr Sicherheit auf Straße und Schiene: Ersatz der Eisenbahnkreuzung auf B 83 durch Unterführung; Wartezeiten am geschlossenen Schranken gehören der Vergangenheit an
Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen hat oberste Priorität. In Österreich arbeiten daher der Bund, die Länder und die ÖBB kontinuierlich daran, niveaugleiche Eisenbahnkreuzungen zu reduzieren. Seit dem Jahr 2000 wurde die Zahl der Eisenbahnkreuzungen österreichweit nahezu halbiert. Dafür werden von den ÖBB jedes Jahr rund 20 Mio. Euro in die Hand genommen, so auch in Kärnten. In Pörtschach am Wörthersee wird im Bereich des Yachthafens die Eisenbahnkreuzung aufgelassen und durch eine Unterführung für den Straßenverkehr sowie eine zusätzliche, kleinere Unterführung für Radfahrer und Fußgänger ersetzt. Dafür gibt es ein Planungsübereinkommen zwischen dem Land Kärnten und den ÖBB.
Neben den Arbeiten im unmittelbaren Gleisbereich soll eine Reihe von begleitenden Straßenbaumaßnahmen erfolgen. Dabei wird die Linienführung der B83 Kärntner Straße optimiert, die nördlich und südlich gelegenen Gemeindestraßen neu eingebunden und der Radweg mit einem gesonderten Tragwerk über die B83 geführt. Diese quert die Bahnstrecke dann mittels Unterführung im Bereich des Yachthafens und wird anschließend wieder in das bestehende Straßennetz eingebunden. Dadurch wird die Sicherheit auf der Straße und auf der Schiene wesentlich erhöht. Die Errichtungskosten belaufen sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag und werden von den ÖBB und dem Straßenbaureferat des Landes Kärnten getragen.
Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB Infrastruktur AG: „Unser Ziel als ÖBB ist es, niveaugleiche Bahnübergänge laufend zu reduzieren. Mit dieser Unterführung werden wir der räumlichen Trennung von Straße und Schiene wieder einen Schritt näherkommen.“
Landesrat Martin Gruber, Straßenbaureferent Land Kärnten: „Mit der Unterführung der Bahnstrecke entschärfen wir ein Nadelöhr auf der B83 Kärntner Straße, das für Probleme im Alltagsverkehr sorgt. Gerade in diesen Zeiten mit einer solchen Millionen-Investition für öffentliche Bauaufträge zu sorgen, ist aber auch ein wichtiges Signal an die regionale Wirtschaft.“
B83 rückt näher zur Bahntrasse
Bisher querte die B83 die Wörthersee Strecke mittels beschrankter Eisenbahnkreuzung. Um ein niveaugleiches Aufeinandertreffen von Schiene und Straße zu vermeiden, wird der Bahnübergang durch eine Unterführung ersetzt. Gleichzeitig wird die B83 im nördlichen Anschlussbereich näher an die Bahntrasse geführt.
Ausblick
Die nächsten Meilensteine im Projekt sind Ausarbeitung Detail- bzw. Einreichplanung im Jahr 2021 sowie der Start der Hauptbauarbeiten im Jahr 2022. Das Bauende ist für das Jahr 2023 vorgesehen.
Mehr Sicherheit zwischen Straße und Schiene
Die Ausbaumaßnahmen leisten zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Straße und Schiene. Zwei Unterführungsbauwerke im Projektgebiet ersetzen die Eisenbahnkreuzung, dass bedeutet ein großes Plus für die Sicherheit aller VerkehrsteilnehmerInnen. Wartezeiten an geschlossen Schranken gehören der Vergangenheit an. Dies beschleunigt den Verkehr und garantiert rascheres, sichereres Vorankommen.
Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft
An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung der Projekte eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr.
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