Presseaussendung von: BirdLife Österreich
BirdLife: Aufruf zur großen österreichweiten Wintervogelzählung vom 3.- 6. Jänner 2014
Zum fünften Mal lädt die Vogelschutzorganisation BirdLife zur „Stunde der Wintervögel“, der österreichweiten Wintervogelzählung. Alle Naturfreunde sind aufgerufen in den Tagen vom 3.-6. Jänner für eine Stunde die Vögel zu zählen. Schnell Entschlossene können sich jetzt noch einen Meldebogen mit Abbildungen der häufigsten Vogelarten zuschicken lassen (Tel: 01/522 22 28). Mitzählen kann jeder, der die Meise von der Amsel unterscheiden kann. Das persönliche Zählergebnis kann auch per online-Eingabe abgegeben werden (www.birdlife.at).
Im Mittelpunkt der Aktion stehen die häufigsten und am weitesten verbreiteten Vogelarten wie die Amsel, Spatzen, Finken und Meisen, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren. Gezählt werden soll vor allem im Siedlungsgebiet am Futterhäuschen - im Garten, auf dem Balkon oder im Park. Die Auswertung der Daten geht den Fragen nach: wo ist welche Vogelart besonders häufig? Welche Vogelarten sind selten geworden? Oder auch: Wie wirkt sich das Füttern der Vögel oder der Klimawandel auf die Wintervögel aus?
Wer bereits mit dem ersten Frost Ende November das Futterhäuschen im Garten aufgehängt hat, wird bisher vergeblich auf regen Besuch am Futterplatz gewartet haben. Besorgte Vogelbeobachter fragen bei BirdLife an, warum viel weniger Meisen und andere Vogelarten sich im heurigen Winter zumindest im Flachland am Futterhaus bisher kaum eingefunden haben. „Durch den bis jetzt sehr milden Herbst und Winter finden die Vögel im Freiland einfach noch genügend Futter und sind deswegen noch nicht in die Siedlungen und zu den Fütterungen gewandert. Bei manchen Arten mag es auch eine Rolle spielen, dass auf Grund des schlechten Wetters in der Brutsaison der Bruterfolg vermindert war und deswegen auch weniger Jungvögel von heuer vorhanden sind“, erklärt Norbert Teufelbauer, Ornithologe bei BirdLife Österreich.
Gastvögel wie Bergfinkenschwärme oder Seidenschwänze noch nicht gesichtet
Auch der Zuzug aus dem Norden ist heuer bis jetzt wohl weniger ausgeprägt als im Vorjahr. Noch gab es keine Beobachtung von Bergfinken -oder Seidenschwanzschwärmen, die bei Nahrungsengpässen aus den kälteren Regionen im Norden nach Mitteleuropa ziehen. „Gerade die Stunde der Wintervögel ist für uns eine wichtige Datenquelle. Über die vielen Teilnehmer bekommen wir wichtige Beobachtungen, die uns sonst sogar entgehen würden – vielleicht sind irgendwo in Österreich schon Bergfinken unterwegs“, so Teufelbauer.
Bleibt die Kohlmeise die Nummer eins am österreichischen Futterhaus?
Mit der Zählung vom 3.-6. Jänner wird sich zeigen, ob die Kohlmeise den ersten Platz unter den Top 20 Vogelarten auch noch im fünften Jahr des österreichischen Wintervogelrankings halten kann. Die Sensation 2013: sogar in allen neun Bundesländern saß der kleine freche Vogel mit den stechend schwarzen Augen am häufigsten an den Futterplätzen, dicht gefolgt von Haussperling und Feldsperling sowie Grünfink und Blaumeise.
Die höchste Zahl der gleichzeitig beobachteten Vogelart zählt
Am besten zählt man vom Fenster aus mit Blick auf das Futterhaus im Garten - von jeder Art wird die jeweils gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann.
An welchem Tag (3.-6.1.) und zu welcher Stunde man zählt, bleibt den VogelbeobachterInnen selbst überlassen. Die Beobachtungen können bei BirdLife Österreich per Post und Fax oder einfach im Internet (www.birdlife.at) gemeldet werden. Einsendeschluss ist der 13. Januar 2014. Unter den TeilnehmerInnen werden außerdem wertvolle Preise verlost.
Foto: BirdLife Österreich