Presseaussendung von: LH Dr. Peter Kaiser
LH Kaiser und LR Waldner empfingen russischen Botschafter – Netschajew: Kärnten ist für uns keine Terra incognita
Klagenfurt (LPD). Vom 7. bis 23. Feber gehen die 22. Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi über die Bühne. Kärnten wird dabei nicht nur durch seine Sportlerinnen und Sportler stark vertreten sein, sondern auch durch eine von Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Wolfgang Waldner angeführte Delegation. Heute, Dienstag, sprachen Landeshauptmann Peter Kaiser und Waldner mit dem Botschafter der Russischen Föderation in Österreich, Sergej Netschajew, über diese Wirtschaftsreise und über konkrete Kooperationsmöglichkeiten. Vor allem die bestehende Partnerschaft zwischen Kärnten und der russischen Region Swerdlowsk soll wieder vertieft werden, wie in einer anschließenden Pressekonferenz betont wurde.
Kaiser und der Botschafter verdeutlichten die Chancen österreichischer Firmen in Russland mit einer beeindruckenden Zahl. So brachten die Olympischen Spiele in Sotschi unseren heimischen Unternehmen Aufträge über 1,3 Milliarden Euro. Waldner betonte, dass Russland der zehnwichtigste Handelspartner Österreichs sei und sprach von einem Exportvolumen von 3,2 Milliarden Euro. 550 österreichische Firmen hätten eine Niederlassung in Russland. Von der Reise nach Sotschi erwarte er konkrete und messbare Ergebnisse für Kärntens Wirtschaft und Tourismus.
Botschafter Netschajew sagte in der Pressekonferenz, dass österreichische Unternehmen einen sehr großen Beitrag für die olympische Infrastruktur geleistet hätten. Sie hätten sehr gute Qualität abgeliefert und damit den guten Ruf Österreichs unter Beweis gestellt. Netschajew betonte, dass für Russland die Flächengröße seiner Kooperationspartner keine Rolle spiele, es zähle vielmehr das gegenseitige Vertrauen.
Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher sagte, dass Olympische Spiele immer auch Treffpunkte für Unternehmer und Bühne für neueste Produkte seien. Er erinnerte an eine Wirtschaftsdelegation, die 2008 nach Sotschi fuhr und dort sehr freundlich empfangen wurde. Neben wirtschaftlichen Kontakten habe man auch jene zwischen Bildungseinrichtungen gefördert. Es gab Austausch zwischen Tourismus- und Fachhochschüler aus Kärnten und Sotschi. Man freue sich auf weitere interessante Gespräche im Rahmen der Olympischen Spiele und wolle auch als Partner bei der weiteren Entwicklung der Region um die Schwarzmeerküste dabei sein.
Im vor der Pressekonferenz sehr freundschaftlich geführten Gespräch standen vor allem Kooperationsmöglichkeiten zwischen Kärnten und russischen Regionen im Mittelpunkt. Kaiser will sich mit der Region Swerdlowsk verstärkt in Verbindung setzen, vor allem das Gebiet um die Hauptstadt Jekaterinburg könnte sich an Wirtschaftsforen in Kärnten beteiligen. Gegenüber dem Botschafter sprach er auch die Möglichkeit an, den Flughafen Klagenfurt für Charterflüge von und nach Russland zu nutzen. Der Landeshauptmann hob die in Kärnten gelebte Toleranz, Gemeinsamkeit und Weltoffenheit hervor und informierte über die in Ausarbeitung befindlichen Integrations- und Migrationsleitlinien sowie über die internationale Schule in Villach. Waldner verwies vor allem auf die Kooperationsmöglichkeiten in Kultur, Wissenschaft und Tourismus. In diese Richtung habe er auch schon in seiner früheren Funktion als Diplomat und Kulturmanager gearbeitet.
„Kärnten ist für uns keine Terra incognita“, sagte der Botschafter. Er bezeichnete Kärnten als wichtiges und hervorragendes Bundesland, das in Russland sehr bekannt sei und vieles zu bieten habe. Rund 600.000 russische Touristen würden Österreich jährlich besuchen, für Kärnten könnten sich hier viele Chancen ergeben. Die Beziehungen zwischen Russland und Österreich seien wolkenlos, vieles verbinde die beiden Länder. Der Botschafter verwies auf 90 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Österreich und Russland, die man heuer feiere. Eigentlich seien es aber bereits 525 Jahre, weil 1489 der erste österreichische Gesandte zu Ivan III. reiste.
Netschajew dankte für das Kärntner Interesse an Kooperationen und vor allem auch für die Pflege der russischen Kriegsgräber aus den beiden Weltkriegen. Er betonte zudem, dass sich seine in Kärnten lebenden Landsleute hier sehr wohl fühlen und gut unterstützt würden, in Villach hätten sie einen eigenen Verein gegründet. Der Botschafter dankte für die Einladung zum gestrigen Neujahrsempfang der gesamten Landesregierung. Er trug sich in das Gästebuch des Landes ein und es wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Begleitet wurde Netschajew von Botschaftsrat Denis Buldakov und dem Leiter der russischen Handelsvertretung in Österreich, Jury Stetsenko.
Im Anschluss an die Pressekonferenz fuhren Botschafter, Landeshauptmann und Landesrat zu einem Besuch der Firma Jacques Lemans GmbH nach St. Veit, wo sie mit CEO Alfred Riedl zusammentrafen. Jacques Lemans ist einer der weltweit führenden Uhrenhersteller. Die Firma wird neben vielen anderen, wie Kärnten Werbung, Landesholding, Kruschitz GmbH, addit Dienstleistungen GmbH & CoKG, Alpswind, Biodiesel Kärnten oder Tourismusschule Warmbad Villach an der Wirtschaftsdelegation nach Sotschi teilnehmen.
Foto: LPD/Eggenberger