Presseaussendung von:LRin Beate Prettner
LR Prettner bei Regionalem Aktionsplan „Frauen.Zukunft.Kärnten“ in Gmünd .
Gestern, Mittwoch, fand im Zuge der Diskussionsveranstaltungsreihe „Frauen.Zukunft.Kärnten“ auf Initiative von Landesfrauenreferentin Beate Prettner die erste Arbeitssitzung für den Bezirk Spittal in Gmünd statt. Über 50 Interessierte nahmen an der lebendigen Diskussion teil, unter ihnen auch Bürgermeister Josef Jury, Vizebürgermeisterin Heidi Penker und Michael Sternig vom Kärntner Gemeindebund. Ziel der Aktion ist es, einen Maßnahmenkatalog für bessere Zukunftschancen für Männer und Frauen in Kärnten gemeinsam mit den ExpertInnen vor Ort zu erstellen. Die Diskussionsreihe wird im Zuge des InterReg Projektes „Donne – Frauen entscheiden“ durchgeführt.
„Der Blick in die Zukunft ist für Kärnten nicht besonders rosig, deshalb müssen wir rasch handeln und zukunftsweisende und nachhaltige Rahmenbedingungen umsetzen, damit dem derzeitigen Abwanderungstrend Einhalt geboten wird und auch entsprechende Arbeitsplätze zur Verfügung stehen“, so Prettner. „Ich wünsche mir für das Thema gleichen Lohn für gleiche Arbeit das gleiche Engagement wie vor kurzer Zeit im Parlament für die Gleichstellung der Geschlechter in unserer Bundeshymne“, betonte Bürgermeister Jury, der auch Abgeordneter zum Nationalrat ist.
Kärnten ist das einzige Bundesland mit einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung, was sich aus der Abwanderung von täglich neuen Personen und einer rückläufigen Geburtenstatistik ergibt. Im Bezirk Spittal ist die Situation noch einmal verschärft, denn hier sind 2010 503 Personen abgewandert. Die Erwerbstätigkeit der Männer ist im Bezirk Spittal erfreulicher und liegt leicht über dem Kärntner Durchschnitt. Bei den Frauen zeigt sich jedoch ein gegenläufiges Bild. „Alarmierend ist, dass der Bezirk Spittal die niedrigste Frauenerwerbsquote und die höchste Frauenarbeitslosigkeit in Kärnten aufweist. Ein weiterer Anknüpfungspunkt für etwaige Maßnahmen ist, dass der Einkommensvorteil der Männer gegenüber den Frauen in Spittal bei 45% liegt“, so Prettner. „Deshalb müssen wir alles daran setzen, damit die Einkommensschere im Bezirk geschlossen wird“, meint Projektleiterin Martina Gabriel vom Landesfrauenreferat.
Notwendig wären Frauenarbeitsplätze und eine bessere Infrastruktur in den Tälern, wie Kinderbetreuungsplätze mit flexiblen Öffnungszeiten oder leistbare Tagesmütter. „Im Bezirk Spittal sind die Kindergärten im Durchschnitt 44 Tage geschlossen. Nicht nur berufstätige AlleinerzieherInnen stellt dies vor unlösbare Probleme“, betont Prettner. Die Betreuungsquote der unter 10 Jährigen in Spittal liegt bei 26,8% und liegt damit im Bezirkvergleich an letzter Stelle.
Heidi Penker ist eine der wenigen Frauen, die ein Vizebürgermeisterinnenamt inne hat. Im Bezirk gibt es keine einzige Bürgermeisterin und nur sieben Vizebürgermeisterinnen (Gmünd, Lendorf, Sachsenburg, Mühldorf, Oberdrauburg, Stall, Trebesing). „Der Frauenanteil in den Gemeindestuben liegt allgemein im Bezirk bei nur 15 Prozent, hier werden wir gemeinsam mit dem Gemeindbund und der Volkshochschule verstärkt ansetzen um Frauen für die Politik zu begeistern“, so Prettner.
Foto: Büro LRin Prettner