Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Grünen sehen die Forcierung von Schulzentren durch die FPK-ÖVP-Koalition als unüberlegten Schnellschuss
Zalka Kuchling, stellvertretende Sprecherin der Grünen Kärntens, ortet bei der Landesregierung eine beängstigende Konzept- und Ideenlosigkeit im Bildungsbereich: „Ich frage mich, wann sich FPK und ÖVP endlich den Problemen Kärntens stellen und Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen. Die demographische Entwicklung Kärntens ist beängstigend, der für unser Bundesland so wichtige und prägende ländliche Raum droht auszusterben, immer mehr junge Menschen kehren Kärnten den Rücken und wir leiden ganz besonders an einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Für mich kann die Antwort auf diese Probleme nur ein klares Bekenntnis zu einer Bildungsoffensive sein. Statt eines stimmigen Konzepts verschärfen ÖVP und FPK die momentane Negativ-Entwicklung mit weiteren Verschlechterungen, wie dem Schließen ganzer Studienrichtungen und mit unausgegorenen Ideen, wie der Forcierung von Schulzentren.“
Für Zalka Kuchling sind die von FPÖ-FPK und ÖVP ins Spiel gebrachten Schulzentren eine gefährliche Drohung für die Bildungschancen vieler KärntnerInnen: „Wir haben bis heute kein Konzept und keine Planung für die immer wieder angesprochenen Schulzentren gesehen. Wir fordern, dass zumindest die Volksschulen im ländlichen Raum erhalten bleiben. Es ist schwer nachvollziehbar, wie man junge Familien in kleinen Gemeinden halten will, wenn es dort keine Infrastruktur mehr gibt und man jetzt auch noch 6-jährigen Kindern einen stundenlangen Schulweg zumutet. Wenn sich die Abwanderung aus den kleinen Landgemeinden weiter verstärkt, droht diesen der finanzielle Kollaps. Aus pädagogischer Sicht sind kleine Schulen mit einer persönlichen Betreuung der Anonymität großer Schulzentren eindeutig vorzuziehen. In den Volksschulen wird die Basis für den weiteren Bildungsweg gelegt, warum sollen unsere Jüngsten unter einem langen Schulweg und den Nachteilen überdimensionierter Schulen leiden? Damit wird ein Bildungsgefälle zwischen Stadt und Land einzementiert. Für viele zweisprachige Schulen bedeuten Schulzentren das endgültige Aus. Das ist nicht nur für die slowenische Volksgruppe bedenklich, sondern auch eine Fehlentwicklung aus volkswirtschaftlicher Sicht – niemand zweifelt heute mehr die Wichtigkeit von Sprachkenntnissen an und Slowenien ist einer unser wichtigsten Handelspartner.“
Das abschließende Urteil von Zalka Kuchling: „Die Landesregierung versteckt sich hinter Schlagworten, weil es keine Konzepte gibt. Schulzentren werden nur punktuelle Einsparungen bringen, die einer volkswirtschaftlichen Betrachtung nicht standhalten. Man kennt die Begehrlichkeiten der FPK nach einer Kontrolle der Schulen durch eine entsprechende Postenvergabe – das wäre bei Schulzentren leichter.“
Foto: Grüne Kärnten