Kommt das „Eintrittstesten“? Wie wird das ablaufen? Sind auch Testkits für zu Hause geplant? Und wer soll die Testergebnisse kontrollieren? Kärntens Gastronomie fordert Antworten auf die dringendsten Fragen für die Wiedereröffnung.
Zwar wurde der Lockdown für Österreichs Tourismusbetriebe verlängert, doch die Entwicklung gehe grundsätzlich in die richtige Richtung, sagt Josef Petritsch, Obmann der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. In den kommenden Wochen werde nun die Bereitschaft der Bevölkerung, die Coronamaßnahmen weiterhin mitzutragen, entscheidend sein. „Unser Appell lautet deshalb: Bitte bleiben wir gemeinsam diszipliniert. Indem wir Kontakte reduzieren, den Mindestabstand einhalten und FFP2-Masken tragen, sorgen wir auch dafür, dass alle Betriebe wieder öffnen können.“
In den Betrieben ist die Bereitschaft zur Einhaltung der Coronaregelungen groß. „Wir tragen die Maßnahmen mit und haben größtes Verständnis dafür. Speziell für die Gastronomie wird es aber unkomplizierte Lösungen geben müssen“, betont Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie. „Das Freitesten wird in nächster Zeit zu einem integralen Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Jetzt ist es allerhöchste Zeit für eine praktikable Umsetzung!“, so Sternad. Konkret werden liberale Zugänge – wie beispielsweise Testkits für zu Hause – sowie mehr kostenlose Teststraßen gefordert. „Das Motto muss lauten: unkompliziert, schnell, kostenlos.“ Die gesetzliche Basis für Tests im privaten Rahmen sei vorhanden, nun müsse man aber auch die passenden Angebote schaffen. Und man werde auch eine Regelung für all jene schaffen müssen, die bereits eine Coronainfektion hatten.
Ohne diesen Möglichkeiten würde man die Gastronomie massiv ausbremsen, da der Besuch im Kaffeehaus, Restaurant oder Wirtshaus meist nicht von langer Hand geplant werde. Die heimische Gastronomie lebt von Spontanbesuchen. „Stellen Sie sich vor, Sie wollen einen Kaffee um zwei Euro trinken, müssen aber zuvor ein Vielfaches für einen Schnelltest bezahlen – oder sich einige Tage zuvor für einen kostenlosen Test anmelden. Das wäre absolut realitätsfremd“, gibt der WK-Wirtesprecher zu bedenken.
Auch auf Landesebene gibt es viel zu tun. So habe Wien vorgezeigt, dass kostenlose Teststraßen ohne Anmeldepflicht ein effizientes und wichtiges Instrument in der Pandemiebekämpfung sind. In Kärnten wartet man noch immer vergeblich auf ein solches Angebot. Das sei absolut unverständlich, so Sternad: „Als Unternehmer muss man sich die Frage stellen, warum die Landespolitik hier noch immer abwartet und in die Gänge kommt. Wir erwarten uns jetzt mehr Tempo und eine rasche Umsetzung!“ Kein Verständnis habe man auch dafür, dass die Konzepte der Wirtschaft kaum berücksichtigt werden. „Die Politik könnte wesentlich schneller zum Ziel kommen, würde sie die Vorschläge aus der Praxis umsetzen.“
Eigenverantwortung statt „Wirte-Sheriffs“
In jedem Fall sei es für die Politik nun höchst an der Zeit, klare Regeln und ein Gesamtkonzept für die Zeit nach dem Lockdown vorzulegen. „Es gibt noch viele offene Fragen, die zur Verunsicherung beitragen. Um uns vorbereiten zu können, brauchen wir jetzt dringend Antworten. Wer soll beispielsweise kontrollieren, ob Gäste einen negativen Test vorweisen können?“, fragt Sternad.
Die einzig sinnvolle Lösung werde sein, den einzelnen stärker zur Eigenverantwortung heranzuziehen. „Jeder Gast sollte für das Einhalten der Coronaregeln selbst verantwortlich sein. Wir können in unseren Betrieben zwar auf die Testpflicht hinweisen, aber nicht jeden Gast kontrollieren. Das würde auch bedeuten, dass wir von jedem Gast einen Identitätsnachweis verlangen müssten. Das ist weder den Betrieben noch den Gästen zumutbar – und sprengt auch hinsichtlich der Kundenfrequenz absolut unsere Möglichkeiten.“ Alternativ könne er sich stichprobenartige Kontrollen durch die Exekutive vorstellen.
Betriebe hoffen auf baldige Öffnung
Insgesamt hoffen Kärntens Tourismusbetriebe auf ein baldiges Aufsperren. „Unsere Branche war bereits vom ersten Lockdown am härtesten betroffen und durfte als Letzte wieder aufsperren. In den Sommermonaten haben wir aber gezeigt, dass wir Profis in Sachen Hygiene sind. Es gab keine Cluster in unseren Betrieben, alle Maßnahmen wurden umgesetzt. Deshalb hoffen wir, dass der Tourismus-Lockdown bald zu Ende ist“, so Petritsch. Die Situation sei für viele Betriebe kaum noch zu ertragen, betont auch Sternad: „Wir brauchen jetzt dringend eine Perspektive und müssen bald wieder aufsperren. Umsatz ist die einzige Liquiditätsquelle, die das Überleben der Betriebe sichern kann. Außerdem sehen wir uns als Teil der Lösung: Indem wir unsere Betriebe wieder öffnen, können sich die Menschen in einem sicheren Rahmen wieder treffen. Damit würde die Zahl der privaten Feiern, die derzeit das größte Infektionsrisiko darstellen, wieder deutlich sinken.“
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