Villach, Klagenfurt, Österreich, Köln, Wiesbaden, Deutschland. „Eine unmissverständliche Ansage für das Leben. Wir sind keine Puritaner und nicht gegen den Brauch des Empfangs-Schnapserls, dafür führen wir den Brauch des Rauschtaxis ein.“
Alkohol birgt in der Faschingszeit ein großes Risikopotenzial im Straßenverkehr. Mit Alkohol am Steuer gefährden Fahrer nicht nur sich, sondern auch andere!
Zahlen zum Nachdenken
Österreichweit werden aufgrund von Faschingsfeiern in dieser närrischen Zeit hunderte Fahrlizenzen abgenommen, im gesamten Jahr 2018 gab es über 28.067 Führerscheinabnahmen wegen Trunkenheit und Drogenbeeinträchtigung am Steuer (Quelle BMI) und 2.291 Alkoholunfälle (Quelle Statistik Austria). 2019 gab es 410 Verkehrstote im Straßenverkehr, 23 davon durch Rausch am Steuer. (Quelle Statistik Austria und BMI).
Der Faschingsgeneral Reinhard Eberhart wird seinen Faschingsscherz, berauschte Personen nach Hause zu bringen, mit Hilfe von Freiwilligen umsetzen. Und eines gleich einmal vorweg: Überhöhter Alkohol- und Drogenkonsum kann als Sucht oder Krankheit bewertet werden. Egal aus welchem Beweggrund. Berauschte gehören nicht in den Straßenverkehr! Um dieses Bewusstsein geht es! Wir wollen Leben retten!
Schlechtmacher reißen sich die Maske selbst herunter
Wichtigmacher haben sich auf Internet-Foren wohl selbst demaskiert, wenn sie bewusst die gute Aktion, die aufmerksam machen und Menschenleben retten soll, umdrehen und in ein schiefes Licht stellen. „Man könnte meinen, sie unterstützen die Rauschtoten.“ Daher braucht es eine sorgsame Aufklärung:
Sozialdienst ist kein Taxi
Der Faschingsscherz, berauschte Personen nach Hause zu bringen, kann nicht als Aufforderung zum übermäßigen Konsum von Alkohol oder Drogen verstanden werden, denn es gibt keine Telefonzentrale oder Anrufmöglichkeit. Es wird die Erkennbarkeit mit dem Grabstein und der Inschrift „Geburtsdatum 11.11.2019 – Alkohol- und Drogenfrei oder Taxi“ auf Jacken gedruckt und Menschen, die sich in einem berauschten Zustand befinden und kein Geld haben, werden nach Hause gebracht. Auf Anruf oder Zuruf wird niemand aufgelesen, wir sind weder ein Taxiunternehmen noch die Rettung, sondern ein freiwilliger Sozialdienst. Wir werden an den einschlägig bekannten Stellen die betreffenden Personen, die vielleicht gerade zu ihren eigenen Autos torkeln, selbst suchen und kostenfrei transportieren.
Keine Aufforderung zum Saufen
Es geht nicht darum, Berauschte mit einer Freifahrt zu belohnen, sondern Verkehrsteilnehmer vor ihnen zu schützen und auf die Gefahren von Rausch am Steuer hinzuweisen. Letztes Jahr hat die Faschingszeitung mit 38 Badges und Sprüchen den alkoholfreien Fasching propagiert und ebenfalls auf die Gefahren von Alkohol aufmerksam gemacht. https://www.faschingszeitung.org/qr2019/alkoholfreier-fasching-badges/
Grabstein als Aufreger
Die diesjährige Aktion ist eine Weiterführung und hat sich an der ASFINAG-Kampagne „Drogen = Gefahr“ orientiert. Es geht um Bewusstseinsbildung zum Thema Verkehrsunfälle wegen Alkohol und Drogen am Steuer. https://www.faschingszeitung.org/
Alkolocks in allen Autos
Eberhart fordert die Gesellschaft und Politik auf, dahingehend zu handeln, um die Betrunkenen aus dem Straßenverkehr zu bringen. Flächendeckend könnte das am einfachsten durchgezogen werden, wenn eingebaute Alkoblocker die alkoholgedünstete Luft in Autos erkennen und diese Blocker im gesamten EU-Raum seitens der Industrie zur Pflicht werden. Die Technik ist vorhanden, das Gesetz fehlt. Damit würden wir Betrunkene und unschuldige Menschen schützen. Freilich könnten auch selbstfahrende Autos dafür eingesetzt werden. Der Probebetrieb sollte umgehend in Angriff genommen werden, damit wir sehen, was Testergebnisse bringen.
Sorgsamerer Umgang mit Alkohol
Möglicherweise müsste im Interesse der Verkehrssicherheit auch hier nachgeschärft werden. Das ist zwar sehr schwierig, verlangt jedoch auf längere Sicht ein Umdenken.
Das Mitdenken aller ist gefragt. Hier ein Denkansatz:
Wer Betrunkenen weiterhin Alkohol ausschenkt, verpflichtet sich, die Sorge zu tragen, dass diese Personen sicher nach Hause kommen. Das hat für alle Wirte und Veranstalter zu gelten, die Alkohol ausschenken. Sowohl auf Schipisten als auch am Land und Innenstädten. Somit müssten Verträge von Gemeinden und Schankbetrieben mit Taxiunternehmungen, Reisebüros und Dienstleister für Shuttlebusse für Heimtransporte überlegt werden.
Heimfahr-App
Für Jugendliche gibt es Ausweispflicht und Erwachsene müssen nachweisen, dass sie sicher nach Hause kommen. Sobald die Absicht auf übermäßigen Alkoholkonsum besteht, sollte mittels einer App der Verzicht auf Eigenfahrten bestätigt werden und das System nimmt seinen Lauf. Schlüsselabgabe beim Wirt. Die Heimreise erfolgt mittels Shuttledienst, Zweitchauffeure, Taxi-Garantien oder Freunde. Wer diese App nicht am Handy hat, erhält keine Alk-Lizenz!
Strafen drastisch erhöhen und Null Komma Null
In Norwegen kann eine Führerscheinabnahme schon einmal € 80.000 kosten. Da muten österreichische Verhältnisse wie Kavaliersdelikte an. Da gibt es Unterschiede zwischen Stadt- und Landverkehr. Wer im hohen Norden alkoholisiert in der Nähe von Schulen und Kindergärten fährt, muss damit rechnen, dass ihm auch gleich das Auto abgenommen wird. In Finnland drohen Freiheitsstrafen bis zu 2 Jahren. Wer auf der sicheren Seite bleiben will, fährt wie Berufskraftlenker nur mit 0,0 Promille.
Der öffentliche Verkehr und Taxis sind nicht verpflichtet, arg Betrunkene zu transportieren. Schon ein einziger Alko-Unfall weniger ist ein riesen Erfolg...
Wenn diese ungewöhnliche Kampagne samt heftigen Diskussionen in diversen Medien nur dazu gedient hat, dass ein einziger Alko-Unfall verhindert werden konnte, hat sie sich schon mehr als ausgezahlt. Das sollten all jene bedenken, die diese sicher sinnvolle Aktion von vorneherein verunglimpfen oder – Fasching hin oder her – lächerlich machen! Schließlich gehen viele der „Gelegenheits-Alkolenker“ nicht mit dem Vorsatz zu einem Faschingsfest, sich dort rasch zu besaufen, sondern lassen sich in beschwingter Atmosphäre und charmanter Begleitung oftmals zu übermäßigem Alkoholgenuss hinreißen.
Ähnliches Problem im Karnevals Ursprungsland
Lt. google schätzt man in Deutschland die Dunkelziffer der nicht entdeckten Alkoholfahrten sehr hoch ein. Lediglich jede 600. Alkoholfahrt wird entdeckt. Hand aufs Herz verehrte Leserin, verehrter Leser – diese Zahl ist sicher untertrieben! Wie oft sind sie schon mit mehr als 0,5 Promille am Steuer unterwegs gewesen?
Foto: ferdinand neumüller/TäglichFasching
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