Die Kollektivvertragsverhandlungen im privaten Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich, SWÖ) wurden am 17. Februar erneut ergebnislos unterbrochen. In Kärnten geht es um die dringend verbesserungswürdigen Arbeitsbedingungen von rund 10.000 Beschäftigten.
Die gewerkschaftliche Forderung nach der Arbeitszeitverkürzung auf die 35-Stunden-Woche bleibt weiterhin aufrecht. Von der Arbeitgeberseite zeichnet sich bis dato keine Konsensbereitschaft ab. Daher wird es nun in mehreren Betrieben zu ersten Warnstreiks kommen. In weiteren Betrieben werden Streikbeschlüsse gefasst.
„Wir werden in Form von Warnstreiks, Betriebsversammlungen und Aktionen auf den aktuellen Stand der KV-Verhandlungen im Sozialbereich aufmerksam machen und darüber informieren, was passiert, wenn es auch beim nächsten Verhandlungstermin am 2. März zu keinem fairen Angebot der Arbeitgeber kommt“, so Silvia Igumnov, stellvertretende Vorsitzende des Wirtschaftsbereiches für Gesundheit und Soziales in der GPA-djp. Igumnov ist eine der InteressensvertreterInnen, die sich bei den KV-Verhandlungen in Wien für die Kärntner Beschäftigten einsetzt. „Es wird durch die Streiks keine Gesundheitsgefährdung für PatientInnen und KlientInnen geben, selbstverständlich bleibt ein Notdienst aufrecht. Viele KlientInnen unterstützen unsere Forderung und wollen ebenso, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern, schließlich sind diese die Grundlage für eine gute Betreuungsqualität“, so Igumnov, die mit voller Überzeugung hinter der Forderung nach der 35-Stunden-Woche steht. „Die Arbeitszeitverkürzung hätte zwei Effekte: Vollzeitkräfte hätten mehr Zeit zur Erholung, für Teilzeitkräfte bedeutet sie ein höheres Einkommen. Schluss mit den Lippenbekenntnissen - Wir müssen jetzt gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Sozialbereich sorgen“, so Igumnov.
Aktionen vor Einrichtungen der Senecura
Der private Pflegeheimbetreiber Senecura hat sich als der größte Blockierer bei den Verhandlungen rund um die Arbeitszeitverkürzung herausgestellt. Aus diesem Grund wurden bereits Aktionen vor Einrichtungen des gewinnorientierten Unternehmens durchgeführt. Sollte es zu keiner Einigung kommen, ist laut Gewerkschaft vida und GPA-djp mit weiteren Aktionen zu rechnen.
Die Warnstreiks, Betriebsversammlungen und Aktionen werden von Mittwoch, 26.2. bis Freitag, 28.2.2020 in mehreren Kärntner Betrieben stattfinden.
Foto: GPA-djp Kärnten