Ohne Ökostromförderung bricht der Absatz von bis zu 280.000 Festmeter Energieholz weg. Leidtragende sind vor allem die vom Sturm geschädigten Waldbesitzer.
„Das Nein der Kärntner SPÖ-Bundesräte zur geplanten Ökostromnovelle ist für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Kärnten, Ing. Johann Mößler, nicht nachvollziehbar. Denn der Beitrag von Ökostrom zur Erreichung der gesteckten Klimaziele, zur Stärkung des ländlichen Raumes, aber auch zur Absicherung der regionalen Energieversorgung für zehntausende Haushalte in Kärnten sei unumstritten. „Mein persönlicher Appell an die Bundesräte, der Sachpolitik den Vorrang zu geben, ist leider ungehört verhallt. Der Beschluss des Bundesrates ist ein Beschluss gegen die Interessen Kärntens. Den Schaden tragen jetzt vor allem die vom Windwurf geschädigten Waldbesitzer, die einen wichtigen Absatzmarkt für das Sturmholz verlieren“, kritisiert Mößler.
Borkenkäferplage droht
Vor diesem Hintergrund warnt der LK-Präsident auch vor einer drohenden Borkenkäfer-Invasion in Kärnten. Denn wenn das Sturmholz auf Grund der fehlenden Absatzmärkte nicht rechtzeitig aus dem Wald abtransportiert werden kann, droht bei warmer Witterung eine explosionsartige Vermehrung des Baumschädlings, der auch gesunde Bäume zum Opfer fallen würden.
26 Mio. Euro an Wertschöpfung vernichtet
Durch den ablehnenden Beschluss drohen 8 Biomassekraftwerke in Kärnten binnen kurzer Zeit geschlossen oder für einen Wärmebetrieb oder andere Zwecke umgebaut zu werden. Berechnungen der Experten der LK Kärnten zeigen, dass damit regionale Wertschöpfung von jährlich rund 26 Millionen Euro - vor allem im strukturschwachen ländlichen Raum - vernichtet wird. Die nicht mehr zur Verfügung stehende Energiemenge müsste kurz- und mittelfristig ersetzt werden. In Heizöl entspricht dies einer Menge von ca. 47 Millionen Litern, dadurch würden zusätzlich fast 120.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich freigesetzt.
Foto: Helge Bauer
Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten