Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler, Oberst Winkler und Abteilungschef Kreiner präsentierten Verkehrsunfallbilanz 2012
45 Menschen starben 2012 bei Unfällen auf Kärntens Straßen. Das sind um 13 mehr als 2011, als es mit 32 die seit jeher geringste Zahl an Verkehrstoten gab. Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Verkehrspolizeichef Oberst Adolf Winkler und Albert Kreiner von der Infrastrukturabteilung des Landes präsentierten die Verkehrsunfallbilanz 2012 heute, Montag, im Rahmen einer Pressekonferenz in Klagenfurt. Für mehr Verkehrssicherheit wollen sie bauliche Maßnahmen, Kontrollen sowie Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung weiter forcieren. „Wir bleiben dran“, lautete ihre Botschaft.
Der Landeshauptmann sagte, dass es im Vorjahr fünf Tote auf Kärntens Autobahnen gegeben habe (2011: 2), 21 auf Bundesstraßen (2011: 21) und sieben auf Landesstraßen (2011: 4). Auf Gemeindestraßen sei der höchste Anstieg an Verkehrstoten zu verzeichnen, nämlich von fünf im Jahr 2011 auf zwölf im Jahr 2012. 30 der Todesopfer waren männlich (2011: 23) und 15 weiblich (2011: 9). 20 Menschen starben bei PKW-Unfällen (2011: 18), fünf bei Motorradunfällen (2011: 3), vier bei Radunfällen (2011: 1), sechs als Beifahrer (2011: 4). 2011 und 2012 verstarb laut Dörfler jeweils nur ein LKW-Fahrer, was im Zusammenhang mit der hohen Kilometerleistung dieser Gruppe besonders positiv hervorzuheben sei. Drastisch sei der Anstieg bei getöteten Fußgängern, nämlich von vier im Jahr 2011 auf neun im Jahr 2012. Vier wurden laut dem Landeshauptmann in einer sehr unüblichen Zeit, nämlich im Sommer, bei Unfällen getötet. Er hob aber hervor, dass es 2012 kein Todesopfer auf einem Zebrastreifen gegeben habe. Dörfler betonte weiters, dass es 2012 einen Rückgang bei Verkehrstoten durch nicht angepasste Geschwindigkeit gegeben habe, nämlich von sieben auf fünf. Das zeige, dass die Polizei richtig kontrolliert. Einen deutlichen Anstieg habe es hingegen bei den Verkehrstoten durch Missachtung der Verkehrsregeln gegeben, nämlich von sieben auf 13.
Als besondere Risikogruppe bewerte die Statistik die 81- bis 90-Jährigen. Hier sei mit fünf auf elf Verkehrstote der stärkste Anstieg zu verzeichnen. „Drei dieser alten Menschen wurden durch ausparkende Fahrzeuge getötet, das hatten wir zuvor noch nie“, erklärte Dörfler. Die Information und Bewusstseinsbildung bei älteren Verkehrsteilnehmern solle daher weiter verstärkt werden. Schwerpunkte will der Verkehrsreferent auch wieder bei Motorrad- und Radfahrern setzen. „Wir wollen rücksichtsvolles Verhalten promoten, der Stärkere muss auf der Straße noch mehr auf die Schwächeren achten“, betonte er. Zudem wolle er der „Mir-passiert-schon-nichts-Mentalität“ vieler Verkehrsteilnehmer entgegenwirken. Positiv hob Dörfler hervor, dass es 2012 keinen Verkehrstoten unter 17 Jahre gegeben habe. Kinder seien sehr aufmerksam und Initiativen wie Sicherheitsmaskottchen „Polizist Ferdinand“ seien sehr erfolgreich und wirksam.
Der Landeshauptmann erwähnte auch das Tunnelsicherheitsprogramm auf den Autobahnen, die drei Kärntner LKW-Kontrollplätze und die baulichen Maßnahmen bei Eisenbahnkreuzungen, wie in der Ebentaler Straße und demnächst bei Bad Saag, als wesentliche Faktoren für mehr Verkehrssicherheit. Ein Erfolgsprojekt seien auch die geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen im Ortsgebiet von Annenheim, ähnlich wolle man nun auch in Moosburg bei einer Kreuzung vorgehen, an der es häufig Unfälle gegeben habe.
Winkler betonte, dass die Kärntner Exekutive permanent im Einsatz gegen Raser stehe, den Überwachungsdruck bei Alkohol am Steuer weiter verstärke und auch das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung streng kontrolliere. Die Ablenkung durch das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung entspreche einem Alkoholisierungsgrad von 0,8 Promille, warnte der Verkehrspolizeichef. Rasende, rücksichtslose, aggressive und unachtsame Verkehrsteilnehmer sollten auf Kärntens Straßen keinen Platz haben. „Wir werden weiterhin präventiv tätig sein, Bewusstseinsbildung machen und Präsenz zeigen“, so Winkler. Er dankte dem Landeshauptmann und Straßenbaureferenten zudem für die vorbildlichen Sicherheitsbaumaßnahmen in Kärnten.
Kreiner verwies auf die erfolgreiche „Sichtbar sicher“-Aktion, die Senioren auf die Wichtigkeit von heller, reflektierender Kleidung in der dunklen Jahreszeit aufmerksam machen soll. Die Aufklärungsarbeit bei älteren Fußgängern wolle man nun auf alle Jahreszeiten ausdehnen. Im Bereich der Motorradsicherheit unternehme Kärnten viel durch Baumaßnahmen. Man habe sogar Blickforschung betrieben und auf Basis dieser Ergebnisse Kurvenmarkierungen für ein sichereres Fahren gesetzt. Kreiner erklärte weiters, dass alle Zebrastreifen auf den Landesstraßen überprüft worden seien. Das Land habe zudem ein Programm gestartet, das die Gemeinden bei der Überprüfung ihrer Zebrastreifen durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit unterstütze.
Foto: LPD/Hofmeister