Presseaussendung von: LHStv. Scheuch
LHStv. Scheuch, LR Rumpold, LR Ragger und AMS präsentierten Maßnahmenpaket 2012 des Territorialen Beschäftigungspaktes für Kärnten
Klagenfurt (LPD). Der territoriale Beschäftigungspakt (TEP) Kärnten systematisiert die beschäftigungspolitische Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitsmarktservice Kärnten (AMS) und dem Land Kärnten mit dem Ziel einer akkordierten Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde heute, Dienstag, das Maßnahmenpaket 2012 von Arbeitsmarktreferent LHStv. Uwe Scheuch, Soziallandesrat Christian Ragger, Gemeinde- und EU-Landesrat Achill Rumpold und AMS-Geschäftsführer Josef Sibitz präsentiert. Das Gesamtfinanzvolumen des TEP-Programms im Jahr 2012 beträgt rund 37,5 Millionen Euro (davon AMS 21,1 Mio., Land 8,4 Mio., andere 4,8 Mio., Eigenerlöse 2,1 Mio., ESF 0,9 Mio.) und ist für 7.485 Plätze konzipiert.
"Der territoriale Beschäftigungspakt ist als Institution zwischen dem Land Kärnten und dem AMS mittlerweile nicht mehr wegdenkbar. Um die Initiativen immer punktgenau auf die aktuellen Begebenheiten des Arbeitsmarktes anzupassen, wird der Pakt jährlich neu geplant. Das Ziel bleibt jedoch immer, die Arbeitslosigkeit zu senken, die Zeit der Beschäftigungslosigkeit sinnvoll zu nutzen und die Personen höher zu qualifizieren", erklärte Scheuch.
"Der territoriale Beschäftigungspakt ist ein wichtiges Instrument, mit dem Kräfte und Gelder gebündelt für den Arbeitsmarkt eingesetzt werden. Dabei werden sowohl die arbeitsmarktpolitischen Vorgaben des AMS als auch soziale Komponenten berücksichtigt. 2012 wird besonderes Augenmerk darauf gerichtet, jene Personengruppen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, die vom Konjunkturabschwung am stärksten betroffen sind", sagte Sibitz.
Für Ragger ist es besonders wichtig, dass Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung finden und sie dabei so viele Kompetenzen erwerben, dass sie auch eine dauerhafte Arbeit finden. Neben arbeitsmarktpolitischen werden auch soziale Anliegen im TEP berücksichtigt. "Die sozialökonomischen Betriebe (SÖB) sind ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument, das durch die Bereitstellung von geschützten und befristeten Arbeitsplätzen die Integration von schwer vermittelbaren Personen fördern soll", erklärte er. Beziehern der Mindestsicherung werde eine individualisierte Unterstützung bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt geboten.
"Kärnten profitiert in allen Bereichen von der EU. Jährlich fließen 85 Mio. Euro in unser Land zur Sicherung von Arbeitsplätzen und für die Entwicklung Kärntens", fasste Rumpold zusammen. Seit dem EU-Beitritt seien über 7.000 EU-kofinanzierte Projekte in Kärnten realisiert worden.
Aus dem Gemeindereferat wird laut Rumpold über eine Mio. Euro in das Projekt Territorialer Beschäftigungspakt investiert, um Sonderbeschäftigungsprogramme für beispielsweise Langzeitarbeitslose zu ermöglichen. Eines dieser Projekte sei "Radwegpflege Kärntenweit", in das von Seiten des Landes 660.000 Euro geflossen seien. Gesamt seien von EU, Bund und Land 2,6 Mio. Euro für dieses Beschäftigungsprogramm aufgebracht worden. Im Rahmen dieses Programms haben laut Rumpold über 200 Menschen, die zum Teil schwer vermittelbar waren, einen Arbeitsplatz gefunden. Dieses Projekt habe mehrere Gewinner: Menschen, die Beschäftigung gefunden haben, die Gemeinden, deren Radwegenetz bestens betreut wird und die Radfahrer, die eine intakte Infrastruktur vorfinden. Immerhin zähle Radfahren auch touristisch zu den wichtigsten Wachstumsmärkten. "Mit ProMente haben wir für dieses Projekt einen verlässlichen Partner gefunden und ich kann schon ankündigen, dass das Radwegeprojekt in einem neuen Projekt auf anderen Bereiche ausgeweitet wird und auch heuer wieder über 100 Personen beschäftigt werden können", erklärte der Gemeindereferent.
Bewährte Projekte aus dem Vorjahr, wie gemeinnützige Beschäftigungsprojekte, Eingliederungsbeihilfen und Stiftungsmaßnahmen, werden auch Jahr 2012 fortgesetzt. "Die zusätzlichen Qualifizierungs- und Aktivierungsprogramme haben sich als Instrumente zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt bewährt. Langzeitarbeitslose, Ältere und Jugendliche mit geringem Ausbildungsniveau profitieren besonders von den Aktivitäten", so AMS-Geschäftsführer Sibitz.
Für Jugendliche werden heuer 7,6 Millionen Euro aufgewandt (638 Plätze). Hier gibt es Projekte für junge Facharbeiter und für gering qualifizierte Jugendliche ebenso wie für Maturanten und Akademiker, JASG-Maßnahmen (§ 30 BAG-Ausbildungslehrgang mit Lehrausbildungsabschluss), Produktionsschulen, ein Sonderprogramm für Gemeinden, eine Stiftung und die Projekte "Jugend am Werk", "Start ins Berufsleben" und die Berufs- und Bildungsorientierung Kärnten.
Weiters stehen die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen für Langzeitarbeitslose, Ältere und Frauen im Mittelpunkt der Maßnahmen des TEP-Programms. Dabei werden die bisher eingesetzten Qualifizierungs- und Aktivierungsprogramme weiter ausgebaut. Bei den ESF 3b-Zielen wird ein besonderer Schwerpunkt auf Qualifizierungsförderungen für arbeitsmarktferne Personen wie Langzeitarbeitslose und Personen mit Migrationshintergrund gelegt.
Anhang:Arbeitsmarktpolitische Instrumente im TEP.doc
Foto: Büro LHStv. Scheuch