Presseaussendung von:LRin Beate Prettner
LR Prettner: Manifest mit vier Forderungen soll Gleichbehandlung der Geschlechter sicherstellen
Heute, Mittwoch, stellten Frauenreferentin LR Beate Prettner und Frauenbeauftragte Helga Grafschafter im Zuge einer Pressekonferenz die Schwerpunktsetzung des Internationalen Frauentages 2012 vor, der ganz im Zeichen der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen steht und mit dem „Frauen-Money-Fest“ auch Platz zum Feiern bieten soll. Einerseits werden in einem Manifest, das am 8. März ab 11:00 Uhr in Klagenfurt am Alten Platz zur Unterschrift an die Bevölkerung gereicht wird, vier zentrale Forderungen zur Herstellung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern proklamiert. Und andererseits werden genau diese Forderungen bereits am 2. März ab 18:00 Uhr beim „Frauen-Money-Fest“ in der Hypo Alpe Adria Arena durch kompetente Patinnen vorgestellt und diskutiert, um im Anschluss daran zu den Klängen von „Sweet Emotions“ auch die bisherigen Erfolge der Frauenbewegung gemeinsam zu feiern.
„Wir wissen an welchen Hebeln wir auf Landes-, Bundes- oder Gemeindeebene ansetzen müssen, damit tatsächliche Chancengleichheit für Frauen und Männer endlich Realität wird. Daraus ergeben sich in einem ersten Schritt unsere vier zentralen Forderungen“, stellt Prettner den Inhalt des Manifestes vor. Die finanzielle Absicherung von Frauen, Lohngerechtigkeit, Pensionssicherung und ökonomische Unabhängigkeit werden als Themenschwerpunkte in die Öffentlichkeit getragen.
Die erste Forderung beschäftigt sich mit der Installierung der Berufsorientierung als fixer Bestandteil der Unterrichtspläne bereits im Volksschulalter, denn: „ein Einkommensnachteil ergibt sich bereits durch die Wahl der Branche, weshalb es wichtig ist, Mädchen und auch Burschen bereits früh das breite Spektrum an
Berufsmöglichkeiten zugänglich zu machen“, so Prettner. „Deshalb fordern wir: Ein verpflichtendes Unterrichtsfach „gendersensible Berufsorientierung“ ab der 4. Klasse Volksschule. Denn berufliche Orientierung kann nur in Verbindung mit vielfältigen Möglichkeiten, persönlicher Orientierung und individueller Beratung gelingen“, meint Grafschafter.
Die zweite Forderung mahnt eine verpflichtende Frauenquote von 50 Prozent für Bundes-, Landtags- und Gemeinderatswahllisten sowie eine gesetzliche Frauenquote für Führungsgremien börsennotierter Unternehmen ein. „Je mehr Frauen in Entscheidungspositionen schalten und walten, umso selbstverständlicher wird die Umsetzung von Frauenthemen“, ist Prettner überzeugt. Die Vergangenheit hätte vor allem zu Beginn der Frauenbewegung gezeigt, wie viel in kurzer Zeit erreicht werden kann, wenn der politische Wille der handelnden Personen gegeben ist, Positives für die Frauen zu bewirken.
Der dritte Punkt beschäftigt sich mit dem Thema „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, wobei gefordert wird, die Einkommen der Frauen an jene der Männer anzupassen. „Zusätzlich stehe ich nach wie vor für die Forderungen nach einem Mindestlohn von 1.300 Euro bei einer Vollzeitbeschäftigung ein“, so Prettner. Berufe im Gesundheits-, Sozialbereich und Handel werden deutlich geringer entlohnt und Kinder bedeuten für Frauen noch immer einen Karriereknick, weshalb es einer tatsächlichen Lohntransparenz in Verbindung mit der Offenlegung aller Zulagen und Prämien bedürfe, ist Grafschafter überzeugt.
Die vierte Forderung befasst sich mit dem Thema der Altersarmut von Frauen bzw. deren Vorbeugung. „Frauen findet man heute oft in prekären Arbeitsverhältnissen: niedrige Löhne, atypische Beschäftigungsverhältnisse oder geringer Stundenaufwand und lange Karenzzeiten und anschließende Teilzeitbeschäftigung bedeuten eine sehr kleine Frauenpension“, macht Grafschafter aufmerksam. „Wir fordern daher eine bessere und höhere Anrechnung der Kinderbetreuungs- und Pflegezeiten sowie verpflichtende Wiedereinsteigerinnenprogramme in Unternehmen für Frauen nach der Karenz“, führt Prettner aus.
Das Manifest kann auch auf der Homepage des Referats für Frauen und Gleichbehandlung unter www.frauen.ktn.gv.at nachgelesen und unterzeichnet werden.
Foto: Büro LRin Prettner