Presseaussendung von: AK-Kärnten
„Arbeitnehmer brauchen, gerade in Krisenzeiten, die AK stärker denn je“, betonte AK-Präsident Günther GOACH heute beim Festakt zu 90 Jahre AK KÄRNTEN.
Dass Arbeitnehmer der AK dabei höchstes Vertrauen entgegenbringen, belege nicht nur eine aktuelle Umfrage, sondern auch die ständig steigende Inanspruchnahme des AK-Service. GOACH: „Die AK ist ein unverzichtbarer Ver-treter für Arbeitnehmer und wird sich auch in Zukunft für Gerechtigkeit einset-zen!“
„Rund 200.000 Menschen nehmen pro Jahr die Hilfe der Kärntner ARBEITERKAM-MER in Anspruch. So viele wie noch nie zuvor!“, richtete GOACH im Rahmen der heu-tigen Festveranstaltung zu 90 Jahre AK KÄRNTEN seine Begrüßungsworte an die rund 250 Gäste. „Durch ihre Hilfe hat die AK allein 2011 für die Kärntner über 24 Millionen Euro zurückgeholt“, zog GOACH Bilanz und betonte: „Geld, dass die Menschen ohne Hilfe der AK nicht bekommen hätten.“
Beratung und Service stünden immer an vorderster Stelle, weshalb die AK beides für ihre Mitglieder in den vergangenen 90 Jahren ständig erweitert und ausgebaut hat, resümierte der AK-Präsident. Dass die AK KÄRNTEN außerdem größtes Vertrauen unter ihren Mitgliedern genießt, bestätige auch eine aktuelle Umfrage: „85 Prozent ver-trauen der AK. 94 Prozent, also fast all unsere Mitglieder, sind mit dem Service der AK zufrieden“, strich GOACH hervor.
Nicht seiner Verantwortung entziehen dürfe sich hingegen das Land, bezog GOACH Stellung zur geplanten Streichung der Subvention für den Konsumentenschutz der AK. „Die AK ist die einzige Anlaufstelle für Konsumenten im Land. Wir waren und sind im-mer gesprächsbereit. Ich appelliere an die Politik, Vernunft einkehren zu lassen und die Streichung nicht auf dem Rücken der Konsumenten auszutragen!“
Frauen und Ältere fördern!
Kritisch zu betrachten sei die Lage am heimischen Arbeitsmarkt: Rund 10.000 Frauen und fast 6.700 über 50-Jährige sind arbeitslos. Für Frauen müsse es mehr finanzielle Mittel für die Höherqualifizierung geben und der Ausbau von leistbaren Kinderbetreu-ungseinrichtungen vorangetrieben werden. „In Kärnten verdienen Frauen um über 30 Prozent weniger als Männer. Diese eklatanten Unterschiede müssen aufgehoben wer-den!“, unterstrich GOACH. „Ältere, die besonders über Know-how verfügen, dürfen nicht auf das berufliche Abstellgleis gestellt werden!“, appellierte GOACH außerdem an Wirtschaft und Betriebe, mehr soziale Verantwortung zu übernehmen.
Bevor man außerdem über die Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters diskutiere, solle die Regierung alle Maßnahmen setzen, die es älteren Arbeitnehmern ermöglichen, bis zum Erreichen des Regelpensionsalters in Beschäftigung zu bleiben.
Gerechte Verteilung
Als „Kompromiss“ bezeichnete der AK-Präsident die derzeitigen Vorschläge zum Spar-paket: Die Einführung einer Solidar- und Umwidmungsabgabe und die geplante Fi-nanztransaktionssteuer seien ein erster wichtiger Schritt. Was fehle, seien aber eine Erbschafts- und Schenkungssteuer. „Die Anhebung von Massensteuern sowie die Be-steuerung des 13. und 14. Gehalts bei geringeren Einkommen konnte durch die Arbeit und Aufklärung von AK und ÖGB jedoch verhindert werden!“, so GOACH und fügte abschließend hinzu: „Wie schon in den vergangenen 90 Jahren wird sich die AK auch in Zukunft weiterhin für mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung von Arbeit, Einkommen und sozialer Sicherheit für Arbeitnehmer stark machen!“
AK & ÖGB für mehr Fairness
Die Wichtigkeit und „Arbeitspartnerschaft“ von AK und ÖGB hob Hermann LIPITSCH, ÖGB-Landesvorsitzender, in seiner Grußadresse hervor: „Die Bündelung der Kräfte von AK und ÖGB ermöglichte in der Vergangenheit und ermöglicht für die Zukunft, dass wir unseren Forderungen im Interesse aller Arbeiter und Angestellten starken Nachdruck verleihen können. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, in denen wir mit ständigen Angriffen auf Arbeitnehmer und uns als Interessenvertretung konfrontiert sind, ist es umso wichtiger, gemeinschaftlich stark aufzutreten!“, betonte LIPITSCH.
Als „unverzichtbare und notwendige Speerspitze für Arbeitnehmerinteressen“, be-zeichnete Landeshauptmannstellvertreter Peter KAISER die AK in seinen Grußworten an die Gäste. „Ohne den Einsatz der AK, aber auch des ÖGB, würden Menschen die Zeche dafür zahlen, was Spekulanten verzockt haben!“, so KAISER und fügte hinzu: „Die AK hat mit ihrer Arbeit soziale Gerechtigkeit erkämpft.“
Zahlreiche Festgäste
Bei der heutigen 90-Jahr Feier fanden sich zahlreiche Festgäste ein. Unter ihnen Staatssekretär Dr. Josef Ostermayer, ÖGB-Vorsitzender und NRAbg. Hermann Lip-itsch, Landeshauptmann-Stv. Dr. Peter Kaiser, LAbg. Annemarie Adlassnig, Bgm. und Vorsitzender des Städtebundes Helumt Manzenreiter, LAbg. Rolf Holub, in Ver-tretung der Bundesarbeitskammer AK-Präsident Siegfried Pichler sowie der Präsident der Industriellenvereinigung Mag. Otmar Petschnig.
Foto: AK/Bauer