Presseaussendung von: SPÖ Kärnten
Kaiser: Allein in Kärnten werden von 2000 Rekruten 1000 als Systemerhalter verwendet, die keinen soldatischen Alltag erleben. Forderung nach dringenden Investitionsmaßnahmen für Kärntner Bundesheer.
Als absolut überholt und unzeitgemäß bezeichnet der Vorsitzende der SPÖ-Kärnten LHStv. Peter Kaiser das in Österreich geltende System der Wehrpflicht. Nicht nur dass die militärische Bedrohung eines mitten in die EU eingebetteten Österreichs durch einen Panzerkrieg im Marchfeld oder im Gailtal gänzlich unwahrscheinlich ist. Für Kaiser, der seit Beginn der Debatte für eine Professionalisierung des Bundesheeres in Form eines Freiwilligen- bzw. Profi-Heeres und Miliz eintritt, beweise auch ein tieferer Blick auf die derzeitige Ausbildung der Grundwehrdiener, den dringenden Reformbedarf beim Österreichischen Bundesheer.
So würden österreichweit mehr als die Hälfte der Präsenzdiener beim Bundesheer nicht als Soldaten sondern als Systemerhalter eingesetzt, die nicht für den Dienst an der Waffe oder für Katastropheneinsätze ausgebildet werden.
„Im Vorjahr mussten in Kärnten von 2.053 Rekruten 979 als Systemerhalter also beispielsweise als Köche, Kellner oder Wachen eingesetzt werden“, erklärt Kaiser.
Mit dem von Norbert Darabos vorgeschlagenen Profi-Heer mit Milizsoldaten, die sich über zehn Jahre verpflichten, jährlich gegen eine Prämie zwei Wochen Übungen zu besuchen, um jederzeit einsatzfähig zu sein, bliebe also tausenden Jugendlichen ein verlorenes Jahr erspart. Mit der Professionalisierung gehe auch eine Effizienz- und Qualitätssteigerung einher, die gleichzeitig Geld spart.
„Dass sich die ÖVP unter dem Feuerschutz der Strache-FPÖ nach der Bildungs- und der Verteilungsgerechtigkeitsdiskussion als Reformverweigerer in der Vergangenheit einbunkert, zeigt nur, wie wenig ihr an einem gerechten, fortschrittlichen Österreich liegt“, so Kaiser.
Unabhängig vom außer Streit stehenden Reformbedarf beim Österreichischen Bundesheer sieht Kaiser aber jedenfalls einen dringenden Investitionsbedarf gegeben. „Egal welches Modell in Zukunft in Österreich zum Tragen kommt. Es wird jedenfalls notwendig sein, Infrastruktur, Gräte und Ausrüstung beim Bundesheer zu renovieren und zu adaptieren“, fordert Kaiser im besonderen für Kärnten, dem dringend notwendigen Investitionsbedarf nachzukommen.