Presseaussendung von: Bürgerforum Klagenfurt-Ost
In Mellach wird nun das in Errichtung begriffene Gasdampfkraftwerk nun doch nicht zur Erweiterung der Fernwärmeversorgung Graz herangezogen. Verschiedene Anzeichen (Berufung der KEG, Errichtung des HKW Lendorf, vorhandenes Sanierungsprojekt FHKW, Anbindung des GDK nur an Netz der Verbund) sprechen auch in Klagenfurt für diese Entwicklung
Ökoschmäh in Mellach – Bleibt Klagenfurter Fernheizwerk weiter in Betrieb?
So wurden die Bürger getäuscht. Die Luftblase beim Gaskraftwerk Mellach bezüglich Sicherung der Fernwärmeversorgung Graz ist geplatzt. Die geplante Leitung wird doch nicht gebaut. Offensichtlich wird das Werk nur für die Stromerzeugung insbesondere Stromexport verwendet. Dieselbe Entwicklung scheint sich in Klagenfurt anzubahnen. Dafür sprechen verschiedene Anzeichen: Einspruch gegen Schließungauflage, Umwidmung für Biomassewerk und letztlich die Präferenz von Bgm Scheider für die Kelag.
Beim Klagenfurter Gasdampfkraftwerksprojekt wurde und wird immer wieder hinausposaunt, der Bau wäre notwendig um die "Dreckschleuder" Fernheizwerk endlich abschalten zu können. Diese Argumentation wurde auch gegenüber Prof. Raschauer geäußert. Sein Gutachten hat logischerweise empfohlen, dies auch als Bedingung in den Bescheid aufzunehmen. Das hat die Landesregierung auch prompt getan. Und siehe da, die Kraftwerkswerber bekämpfen diese Bescheidauflage und verlangen die ersatzlose Streichung.
Dieselbe Begründung wurde von der Verbund AG auch beim immer wieder als Referenz geführten Kraftwerk Mellach in der Nähe von Graz gebraucht. Und nun stellt sich laut Presseberichten heraus, dass die lange angekündigte zweite Fernwärme-Leitung Mellach-Graz so bald nicht gebaut wird. Die Energie Steiermark rüstet nun selbst das Grazer Gaskraftwerk auf, um den Fernwärmebedarf entsprechend zu decken. Und die Argumentation ist auch einleuchtend: "Erstens wird das Wachstum bei der Fernwärme nicht so massiv sein, wie vor Jahren gedacht", sagt Vizebürgermeisterin Lisa Rücker. "Zweitens muss der ‚Erzeugungsmix‘ gut sein. Da wollen wir die Abwärme von Betrieben stärker nutzen."
Und das spannt den Bogen zu Klagenfurt. Einerseits das Bekämpfen der Schließungsauflage, die erfolgte Umwidmung für die Fernwärme-Anlage in Lendorf und letztlich der seit 2004 bestehende Plan einer Sanierung des Fernheizwerkes. Das Märchen von Energieeffizienz und Luftverbesserung löst sich in nichts auf.
Dies vielleicht auch deshalb, weil der amtierende Bürgermeister Scheider schon vor der Wahl eine Zusammenarbeit Stadtwerke-Kelag im Netzbereich bevorzugte und sich andererseits die Verbund auf die Stromerzeugung und das internationale Stromgeschäft konzentrieren kann. Gerüchten zufolge werden nun derartige Pläne im Rathaus ernstlich erwogen.