Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
LR Kaiser: „Jedes zweite Unternehmen wird von Frauen gegründet, doch der Schein trügt“. Mehr Kinderbetreuungseinrichtungen mit flexibleren Öffnungszeiten gefordert!
Für Schlagzeilen sorgt dieser Tage das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftskammer mit dem Titel „Unternehmerinnen in Kärnten“, wonach in Kärnten schon beinahe jedes zweite neu gegründete Unternehmen von einer Frau geleitet wird. Nur wenig Grund zur Freude sieht darin aber Kärntens Referent für Frauen- und Gleichbehandlunsgangelegenheiten, LR Peter Kaiser.
„Betrachtet man nur die Zahlen, so hätten wir bei den Unternehmerinnen, die viel geforderte Gleichberechtigung von Männern und Frauen erreicht. Aber der Schein trügt, denn es sind vor allem schlechter bezahlte Jobs wo Frauen unternehmerisch Fuß fassen“, macht Kaiser deutlich. So seien zum Beispiel 84 Prozent aller Friseursalons in weiblicher Hand und in den kosmetischen Berufen wie FußplegerIn, KosmetikerIn, MasseurIn sieht es laut Kaiser ähnlich aus. Dagegen würden bei genauer Betrachtung in den zukunftsfähigen und wachstumsorientierten Jobs, wie in der Sparte Information und Consulting, nach wie vor Männer dominieren. „Wir müssen den Mädchen und ihren Eltern, die bei der berufsentscheidung ihrer Töchter eine wichtige Rolle spielen klar machen, dass es 270 Lehrberufe gibt und nicht nur die üblichen drei Verkäuferin, Friseurin und Sekretärin“, so Kaiser.
Tatsächlich spiegle die Studie die Ungleichbehandlungen nur zu gut wieder. Denn: „ 45 Prozent der Befragten geben an, dass – gemessen am Arbeitseinsatz – die Unternehmerinnen sich mehr Einkommen erwarten würden. 70 Prozent der Unternehmerinnen sind älter als 40 Jahre, denn sie können erst ein Unternehmen gründen, so die Studie „wenn die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind`“, macht Kaiser auf das nach wie vor eminente Manko von flexiblen Kinder- und Kleinkindbetreuungseinrichtungen in Kärnten aufmerksam. „Wir brauchen dringend genügend Kinderbetreuungsplätze mit Öffnungszeiten, die für berufstätige Eltern kein Hindernis darstellen. Diese Kinderplatzoffensive wäre nicht nur ein Beitrag für die Gleichberechtigung, sondern würde auch einen wesentlichen Impuls für den Arbeitsmarkt, durch neue Jobs, bringen!“, so Frauenreferent Kaiser.
Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, dass 40 Prozent der Frauen beklagen, dass die Kinderbetreuung unzureichend ist.
Das Frauenreferat setzt genau hier an. „Wir wollen das Berufsspektrum der jungen Frauen durch die Berufsorientierungsmesse erweitern, der Fotowettbewerb „Mein Traumberuf“ soll Mädchen motivieren untypische Frauenberufe zu entdecken, wir fordern gleichen Lohn bei gleicher Arbeit mit dem Ziel des österreichweiten Gehaltsspiegels und weiteres unterstützen wir Frauen durch Netzwerke mit unseren Mentoringprogrammen“, so Kaiser.
Es sei dringend notwendig, dass die Politik in Kärnten endlich für Rahmenbedingungen sorgt, die Frauen das Vereinbaren von Familie und Beruf ermöglicht. „Die Alarmglocken sind nicht mehr zu überhören. Kärnten ist laut Prognosen das einzige Bundesland, das bis 2030 keine Bevölkerungszunahme vermerken wird, es schrumpft sogar“, so Kaiser abschließend.
Foto: Büro LR Kaiser