Das Corona-Jahr 2020 brachte für alle große Herausforderungen mit sich. So auch für das Jugendkulturzentrum [kwadr.at], welches sich zur Aufgabe gemacht hat, das kulturelle Leben in Klagenfurt am Wörthersee zu fördern. Damit es trotz Lockdown und Ausgangsbeschränkungen ein jugendkulturelles Angebot gibt, haben sich die MitarbeiterInnen gemeinsam mit den Jugendlichen ein umfassendes Online-Programm überlegt und das [kwadr.at] mit seinem vielfältigen Angebot kurzerhand ins Internet gelegt.
Dank der Unterstützung durch die Stadt Klagenfurt am Wörthersee, allen voran durch unseren Stadtrat Markus Geiger, der stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Jugendlichen hat und die offene Jugendarbeit immer auf seine Unterstützung und seinen Rückhalt zählen kann, wurde die Digitalisierung des offenen Betriebes erst möglich. Durch die technische Ausstattung und das Engagement der MitarbeiterInnen hat sich das [kwadr.at] innerhalb kürzester Zeit digitalisiert. Verschiedenste Social-Media-Kanäle wie Twitch oder Discord kamen dabei zum Einsatz: Von Live-Stream-Konzerten, Lernhilfen, über Koch- oder Bastelworkshops und eSports-Turnieren bis hin zu gemütlichen Spiel- und Quatschnachmittagen war alles dabei. Ein Highlight war sicher die Harucon – Kärntens größte Geek-Convention, die heuer über ein ganzes Wochenende im Internet ausgetragen wurde. Das Programm der Online Harucon reichte von Cosplay Wettbewerben, über Rüstungsbauworkshops bis hin zu einer digitalen Zeichenecke und Vorträgen. Wir freuten uns besonders, dass sich so viele TeilnehmerInnen für das kostenlose Online Angebot interessierten, und wir so auch in Zeiten wie diesen etwas für die Manga- und Anime Community auf die Beine stellen konnten.
Es dauerte nicht lange, bis viele Jugendliche aus Österreich von unserem digitalen Programm erfahren haben, und seitdem diverse Angebote nutzen und bei uns im digitalen Jugendzentrum mitmachen. Auch vor Ort ist das [kwadr.at] dafür bekannt, immer wieder Jugendliche aus ganz Österreich in Klagenfurt am Wörthersee zu vereinen. Das rief auch die Aufmerksamkeit anderer Jugendarbeiter auf sich und so kam es, dass die MitarbeiterInnen bereits im September 2020 auf die FH St. Pölten zum Ilse ARLT Symposium und einer Lehrveranstaltung zum Thema „sozial.digital – Hilfe! Wir digitalisieren uns!“, eingeladen wurden. Hier bekam das Projekt „Jugendkulturzentrum [kwadr.at] Online“ sehr viel Aufmerksamkeit und JugendarbeiterInnen aus ganz Österreich versuchten, so viele Infos wie möglich zu bekommen, um von dem Wissen zu profitieren. Kurz darauf folgte auch schon die nächste Einladung, diesmal von der FH Joanneum in Graz. Im Rahmen des Forschungsprojekts zum Thema „Soziale Arbeit mit Jugendlichen und Kindern – digitale und soziale Kompetenzen im Umbruch“ wurden führende Projekte im Bereich digitale Arbeit aus der Steiermark vorgestellt. Da sich das [kwadr.at] aber mittlerweile eine Vorreiterrolle in Österreich im Bereich der digitalen Jugendarbeit erarbeitet hat, wurden wir gefragt, auch hier unser Wissen für die Forschung zur Verfügung zu stellen.
Und woraus besteht dieses Wissen? „Wir haben unsere Angst vor der Technik überwunden und einfach alles ausprobiert sowie die Jugendlichen als Experten ihrer Lebenswelt anerkannt und um Hilfe gebeten, damit sie mit uns gemeinsam ein Programm erarbeiten. Online sind die Jugendlichen die Profis und gemeinsam konnten wir hier ein Projekt erschaffen, das den Lockdown erträglicher gemacht hat.“ Wir sind auch den restlichen Lockdown noch online für die Jugendlichen und alle Interessierten auf unseren Plattformen da.
Digital ist zwar schön, aber wir freuen uns auch wieder auf die Arbeit vor Ort: „In der Jugendarbeit ist das Zusammenkommen, das Persönliche, über lange Zeit irrsinnig wichtig. Das Internet kann ergänzen, aber langfristig definitiv nicht ersetzen.“
Weitere Infos zum Programm gibt es auf den Social-Media-Kanälen: Facebook – Jugendkulturzentrum Kwadrat und Instagram – kwadr.at
Foto: Kwadr.at
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