Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten
Schlankere Zentrale, Sicherung der Außenstellen, Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und Aufbau einer Innovationsplattform machen die LK fit für die Zukunft.
„Mit dem gestrigen Vorstandsbeschluss der neuen Organisationsstruktur findet der Strategieprozess der Landwirtschaftskammer Kärnten ein gutes Ende“, zieht LK-Präsident Johann Mößler Bilanz über die seit mehr als eineinhalb Jahre dauernden Arbeiten zu einer Reform der bäuerlichen Interessenvertretung. Ziel des Reformprozesses war die Weiterentwicklung der Kammer zu einem modernisierten Dienstleistungsunternehmen mit hohem Kundennutzen und effizientem Ressourceneinsatz.
Schlankere Zentrale und Stärkung der Außenstellen
Der Beschluss des Kammervorstandes sieht eine Verschlankung der Referatsstruktur in der Zentrale in Klagenfurt von 11 auf 6 Referate vor. Das Rechtsreferat und die Öffentlichkeitsarbeit werden zu Stabstellen des Kammeramtes aufgewertet, um in Zukunft eine noch bessere Abstimmung in diesen Bereichen zu gewährleisten. Die Bereiche Bildung und Beratung werden zusammengeführt, um die Abstimmung noch weiter zu optimieren. Neu hinzu kommt das Referat für Agrar- und Marktwirtschaft, in dem die betriebswirtschaftliche Kompetenz der LK-Beratung gebündelt und der Bereich Innovationsberatung neu aufgebaut wird. Im Gegensatz zu Landwirtschaftskammern anderer Bundesländer hat sich der Kammervorstand dazu bekannt, die Anzahl der Außenstellen nicht zu reduzieren. Anstelle von Schließungen sollen die 8 Regionalbüros mittel- bis langfristig durch Personal aus der Zentrale gestärkt werden. Für Kammeramtsdirektor DI Hans Mikl ist die Neuorganisation ein weiterer Meilenstein in der fast 85-jährigen Geschichte der LK Kärnten: „Es kommt zu einer Zusammenführung von Themenbereichen, die inhaltlich interagieren – damit werden wir noch effizienter und mitgliederfreundlicher!“ Im Hinblick auf die Außenstellen erklärt der Kammeramtsdirektor: „Wir wollen keine Standorte schließen, sondern setzen auf Nähe bei den Mitgliedern. Damit das gelingt, wollen wir in Zukunft Personal aus der Zentrale in den Außenstellen einsetzen. Das spart Mitarbeitern und Mitgliedern Zeit, stärkt die Region und schützt dazu auch noch das Klima. Im Internetzeitalter kann man von jedem Büro aus über den zentralen Server den Kunden nahe sein.“
Dialog mit der Gesellschaft wird ausgebaut
Die Umsetzung der neuen Struktur ab 1. Jänner 2018 ist gleichzeitig der Startschuss für weitere Reformvorhaben in der LK. So wird die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut mit dem Auftrag, den Dialog der Landwirtschaft mit der Gesellschaft zu intensivieren. „Eine starke Interessenvertretung braucht eine starke Stimme in der Öffentlichkeit“, so Kammerpräsident Mößler. Erstes sichtbares Zeichen der neuen Öffentlichkeitsarbeit werde die Umsetzung einer Social-Media-Strategie im ersten Quartal 2018 sein. Die Erhöhung der Zustellgebühr der Kammerfachzeitung „Kärntner Bauer“ von 10 Euro auf 17 Euro bezeichnet Kammeramtsdirektor Mikl in diesem Zusammenhang als „notwendigen Schritt, der zwar schmerzt, aber wegen der stetig steigenden Portokosten unumgänglich ist. Nur eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit und ein topinformativer ‚Kärntner Bauer‘ hilft unseren LK-Mitgliedern!“
Neue Plattform für innovative Betriebe
Im neu geschaffenen Referat für Agrar- und Marktpolitik wird im Laufe des Jahres 2018 eine Innovationsplattform eingerichtet, die land- und forstwirtschaftliche Betriebsführer dabei unterstützen soll, ihre innovativen Ideen in die Praxis umzusetzen. Die Plattform soll im Sinne eines „One-Stop-Shops“ eingerichtet werden und koordiniert die gesamte Beratung von der agrarischen Produktion über die Bereiche Steuern, Finanzen, Unternehmensgründung bis hin zur Vermarktung. „Wir wollen mit der neuen Plattform das kreative Potenzial unserer Betriebe besser unterstützen. Neue Produkte und alternative Vermarktungsstrategien eröffnen neue Perspektiven für die Betriebe. Hier wollen wir mit Rat und Tat zur Seite stehen“, erklärt Präsident Mößler das Konzept der Innovationsplattform, das z. B. in Südtirol schon erfolgreich praktiziert wird.
Neue Schwerpunktsetzungen und „elektronischer Hof-Akt“
Aber auch im internen Bereich geht die Landwirtschaftskammer neue Wege. So wurde im Zuge der Kammerreform eine proaktive Unternehmenssteuerung anhand definierter Jahresziele und Jahresschwerpunkte eingeführt. Für das Jahr 2018 wurden mit den Bereichen Feldgemüsebau, Fischproduktion und Wertholzproduktion bereits die neuen Schwerpunkte in der Bildungs- und Beratungsarbeit definiert. Als „Quantensprung für die Kundenfreundlichkeit“ bezeichnet Kammeramtsdirektor Mikl die für das kommende Jahr geplante Einführung des „elektronischen Hof-Akts“. Es handelt sich dabei um eine integrierte Kundendatenbank, in der sämtliche Mitglieder- und Betriebsdaten gespeichert, die Beratungsleistung dokumentiert und damit auch das Serviceangebot an die Betriebe verbessert werden kann.
Einspareffekte werden realisiert
Mit der Neuaufstellung der Kammerstruktur und der internen Prozesse will die Kammerführung mittelfristig Einsparpotenziale realisieren, die bis 2020 zu einem nahezu ausgeglichenen Kammerhaushalt beitragen sollen. Zwar steigt die Kammerumlage durch die Neufeststellung der Einheitswerte um 10 bis 15 %, die Mehreinnahmen werden jedoch durch die laufenden Lohn- und Personalkostensteigerungen aufgezehrt, da die Kammerumlage seit 1998 gleich geblieben ist. „Unser Ziel ist es, dass wir mittelfristig wieder ausgeglichen budgetieren können. Auf Dauer können wir nicht von der Substanz leben – wie auch kein Bauer jährlich Grund verkaufen kann, um seine laufenden Ausgaben zu finanzieren“, so Mößler, der in der Umsetzung der Kammerreform die LK Kärnten für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet sieht
Foto: KK