Presseaussendung von: LH Peter Kaiser
LH Kaiser zeichnete kärntenweite Initiative für ihre Menschenrechtsarbeit aus – Menschlichkeit müsse zur Normalität werden
Klagenfurt (LPD). „Es ist erfreulich, heute ein Netzwerk auszuzeichnen, das sich für die Menschenrechte einsetzt, gleichzeitig ist es aber traurig, dass das in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch notwendig ist“, so Landeshauptmann Peter Kaiser. Einmal mehr wurde heute, Samstag, im Zuge der feierlichen Verleihung des Kärntner Menschenrechtspreises 2016 im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung, auf die Armut in unserem Land aufmerksam gemacht. Vor den Augen zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen auch Landesrat Rolf Holub, wurde das Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung ausgezeichnet.
„Menschenrechte sind Rechte die jedem bei seiner Geburt zu Teil werden und dennoch kennt vermutlich niemand in diesem Raum ein anderes Recht, dass so oft wie dieses gebrochen wird“, so Kaiser in seiner Rede. Gerade deshalb sei es so wichtig, sich auch weiterhin dafür stark zu machen. Die Preisverleihung sei nur ein kleiner Beitrag des Landes dazu. Kaiser machte auch die derzeitige Debatte um die Mindestsicherung zum Thema. „Sie ist lediglich das, was in Europa als Grundsicherung gilt“, betonte der Landeshauptmann. Er dankte dem Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung für das Engagement und das unermüdliche Aufzeigen dessen, was nicht stimmt. Das Kommen der zahlreichen Gäste sei ein Zeichen dafür, dass es sich lohne dafür zu kämpfen, dass Menschlichkeit zur Normalität werde.
Menschenrechtskoordinator Peter Karpf blickte stolz zurück auf über 500 Einreichungen seit Beginn der Kärntner Menschenrechtspreisverleihung, und freute sich über das diesjährig einstimmige Ergebnis der Jury. Rektor Hubert Stotter, Jurymitglied, sprach in seiner Rede über die Armut, der er tagtäglich begegne. Er bezeichne die Armut als „Phänomen“, weil sie ständig unter uns sei, aber von vielen schon gar nicht mehr wahrgenommen werde. Umso elementarer sei es, die Menschenrechte immer wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Auf die Geschichte des Unterstützungsvereins des Kärntner Netzwerkes gegen Armut und Ausgrenzung ging Laudatorin und Juryvorsitzende Larissa Krainer ein. Das Netzwerk wurde im Jahr 1996 gegründet, um die 1997 zum ersten Mal stattfindende Kärntner Armutskonferenz zu organisieren. Grundlage dafür stellte der Kärntner Appell dar, in dem die massivsten Risiken für Kärnten aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit und Armutsgefährdung festgehalten wurde. Das Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung trete nicht nur als Lobby für jene auf, die keine haben, sondern diene als Vernetzungsplattform für Mitglieder. Momentan zählt das Netzwerk etwa 50 Organisationen aus der Kärntner Soziallandschaft sowie zahlreiche Privatpersonen zu seinen Mitgliedern. „Wir leben in seinem schönen Land“, betonte Krainer und setzte fort: „Aber nicht alle haben hier ein schönes Leben.“ Umso erfreulicher sei es, eine Initiative auszuzeichnen, die sich in diesem Bereich engagiert.
Stellvertretend für alle Mitglieder nahmen Obmann Heinz Pichler und Koordinatorin Monika Skazedonig die Auszeichnung in Empfang. Es sei die Bestätigung dafür, dass sich jahrelanges, kontinuierliches Aufrütteln lohne. „Das Netzwerk sei aber nur deshalb so auszeichnungswürdig, weil so viele Mitgliedsorganisationen dabei mithelfen aufzuzeigen, was es heißt, mit dem Mindesten auszukommen“, betonte Sakzedonig.
Foto: LPD/Jannach