Presseaussendung von: LR Benger
2017 Schwerpunkt Bienen: Umweislungsaktion von Seiten des Landes zum Schutz der Carnica Biene und zur Einhaltung des Bienenwirtschaftsgesetzes
Klagenfurt, 5. Dezember 2016; Der heilige Ambrosius ist nicht nur der Schutzpatron der Städte Mailand und Bologna, sondern auch der Schutzpatron der Imker, Wachszieher und der Bienen. Sein Gedenktag ist der 7. Dezember. „Der Tag des Honigs sollte ein Tag sein, an dem wir die heimische Bienenwirtschaft und die Leistung unserer Imker würdigen“, sagt LR Christian Benger im Vorfeld des Tags des Honigs. Nach dem Extremjahr 2015 (Einbußen regional bis zu 70 %) war 2016 ein gutes Jahr für Bienen, auch auf Grund des 7-Punkte-Programmes konnten die Ausfälle wieder aufgeholt werden. So konnte die Nachzucht der heimischen Biene entsprechend dem Bienenwirtschaftsgesetz rasch sichergestellt werden. Die Fröste im Frühjahr 2016 haben zwar Einbrüche bei Blütenhonig gebracht, doch die Waldhonig-Ernte war in ganz Kärnten erfreulich.
Die Witterung von Herbst bis jetzt lässt jedoch wieder hohe Ausfälle im kommenden Winter in den Bienenstöcken erwarten. Bei dieser für die Jahreszeit zu warmen Temperatur ist zu befürchten, dass sich die Varroa-Milbe sich massiv vermehren und in den Bienenstöcken ausbreiten wird. „Darauf sind wir vorbereitet. Es wird das Carnica-Zuchtprogramm hochgefahren und von Seiten des Landes unterstützen wir die Umweiselungsaktion mit 45.000 Euro“, berichtet Benger. Mit diesem Geld werden 1.500 Reinzuchtköniginnen für eine Umweiselungsaktion finanziert. Zum Selbstkostenpreis von 12 Euro kann jede Imkerin / jeder Imker an der Aktion teilnehmen. Königinnen offensichtlicher nicht Carnica-Völker (für den Laien an gelben Hinterleibsringen erkennbar) werden dabei durch Carnica Reinzuchtköniginnen ausgesuchter Zuchtbetriebe ersetzt. Geschultes Umweiselungs-Beauftragte führen die Aktion durch.
Im Schnitt werden pro Bienenvolk ca. 12 bis 15 Kilogramm Honig geerntet, das sind rund 520 Tonnen pro Jahr! „Damit erklärt sich von selbst, wie wichtig die Bienenwirtschaft für unser Land ist und warum wir so sehr auf die Regionalität setzen“, sagt Benger. Doch zeigen betriebswirtschaftliche Erhebungen, dass die Erlöse nur den Sachaufwand decken. Der Wert weitere Bienenprodukte wie Wachs, Pollen, Propolis wird in Kärnten auf rund 520.000 Euro geschätzt.
Deshalb habe Benger einen Ettiketten-Wettbewerb gemeinsam mit dem Bienenzuchtverband und mit dessen Geschäftsführer Arno Kronhofer initiiert. „Unser Honig muss in den Regalen sofort erkennbar sein“, fordert Benger. Der Wettbewerb läuft noch.
Es sei auch 2017 alles daran zu setzen, dass die heimische Biene genügend Blühflächen vorfinden. „Die Blühflächen-Aktion werden wir 2017 fortsetzen, Gemeinden aber auch private Haushalte sind aufgefordert, Bienenweiden anzulegen, die bis spät in den Herbst hinein blühen“, so Benger.
Anlässlich des Tages des Honigs betont Benger: „Die Imker finden in mir einen verlässlichen Partner. Ständig werden heimische Produkte und Qualität gefordert, dann werden wir auch am Bienenwirtschaftsgesetz festhalten, das genau darauf abzielt!“
Fakten zum Bienenwirtschaftsgesetz:
2007 wurde im Kärntner Landtag einstimmig das Bienenwirtschaftsgesetz beschlossen, mit dem Ziel, ausschließlich die heimische Carnica Biene zu halten. Eine fünfjährige Übergangsfrist für die Imker wurde damals ebenfalls vorgesehen, damit sich vor allem die Erwerbsimker auf diese Bedingungen einstellen können. Diese Frist ist 2013 ausgelaufen! Zahlreiche Beschwerden und Klagen von Seiten jener, die die Umstellung auf die Carnica Biene nicht vollzogen haben, liegen vor. „Wir leben in einem Rechtsstaat, Beschwerden sind daher zu akzeptieren. Aber auch zu akzeptieren ist, dass ein Gesetz umzusetzen ist, vor allem, wenn eine fünfjährige Übergangsfrist eingeräumt wurde“, betont Benger.
Zahlen und Fakten :
Ein Bienenvolk hat:
In Kärnten gibt es:
Foto: KK