Presseaussendung von: Büro LR Dr. Wolfgang Waldner
LR Waldner: Kulturpreise sind Ansporn für weiteres künstlerisches Schaffen
Klagenfurt (LPD). Besonders spannend verlief gestern, Donnerstagabend, die alljährliche Kulturpreisverleihung des Landes Kärnten im Alban Berg Saal der Carinthischen Musikakademie in Ossiach. Meina Schellander, die den Landeskulturpreis von Kulturlandesrat Wolfgang Waldner durch eine kleine Öffnung in einer eigens dafür gebauten schwarzen Raumzelle, in der sich Schellander befand, entgegennahm, wolle mit dieser Art der Inszenierung auf ihre Sicht der kulturpolitischen Lage hinweisen. Waldner erwies der Kulturpreisträgerin höchsten Respekt und Akzeptanz, die mit einem symbolischen Akt des Händeschüttelns untermauert wurde.
"Mit der Vergabe des Landeskulturpreises, der drei Würdigungspreise und der acht Förderungspreise werden Kunstschaffende geehrt und vor den Vorhang geholt, deren niveauvolle künstlerische Leistungen nun besonders gewürdigt werden und Ansporn für das weitere künstlerische Schaffen sind", betonte Waldner. Ein besonderes Anliegen für Waldner sei die verstärkte Zusammenführung zwischen Kultur und Tourismus sowie der Abbau der Berührungsängste zur Kultur. "Weniger Politik in der Kultur und mehr Kultur in der Politik", sei das Ziel, so der Kulturreferent.
Das Preisgeld in der Höhe von 14.500 Euro wird sich Schellander mit den Künstlerinnen Bella Ban und Sibylle von Halem teilen, die es aufgrund ihrer konzeptionellen Arbeit nicht immer leicht haben. "Mein besonderer Dank gilt der Kärntner Bevölkerung, von der das Preisgeld stammt", bedankte sich die Preisträgerin.
Die Laudatio für Schellander hielt die Direktorin des Museum Moderner Kunst Kärnten, Christine Wetzlinger-Grundnig, als Mitglied des Kulturgremiums für Bildende Kunst. "Wir schätzen vor allem die geradlinige Haltung von Schellander", sagte die Laudatorin im Namen des Kulturgremiums. Wetzlinger-Grundnig verwies auf die Fülle an verschiedensten Werken von Schellander und meinte: "Sie baut und stellt es dann in Frage".
Für die Würdigungspreisträgerin Maja Haderlap, die sich derzeit im Ausland befindet, nahm ihre Mutter, Karla Haderlap, den Preis, der mit 6.000 Euro dotiert ist, dankend entgegen. Sie verlas ein Dankschreiben in slowenischer Sprache, in dem sie darauf hinwies, dass ihr Buch "Engel des Vergessens" zu einem besseren gegenseitigen Verständnis in Kärnten geführt habe. Michaela Mondschein würdigte in ihrer Laudatio die subjektive Schreibweise von Haderlap und meinte zur Preisträgerin: "Verzeihen ist möglich - vergessen nicht".
Der Kärntner Archäologe und Würdigungspreisträger 2012, Franz Glaser, zeigte sich über seine Ehrung sehr erfreut und dankte für die jahrzehntelange Möglichkeit seiner Forschungen. Der ehemalige Direktor des Landesmuseums, Erich Wappis, sprach in seiner Laudatio von der Vielseitigkeit des Preisträgers. Er hob das profunde Wissen, das multilaterale Engagement und das Durchsetzungsvermögen Glasers hervor. Glaser fordere vor allem die Besucher auf, "Altes mit neuen Augen zu sehen".
Das Team des Architektur_Spiel_Raum_Kärnten nahm den Würdigungspreis freudestrahlend entgegen und bedankte sich für die permanente Unterstützung durch Bund, Land und der Fachhochschule Kärnten. Architekt Gernot Kulterer hob in seiner Laudatio das Engagement der Preisträger, das aus jungen Architekten, Pädagogen und Kulturschaffenden besteht, hervor. Kulterer warnte auch vor der Globalisierung der vielschichtigen und komplizierten Baukultur.
Die mit jeweils 3.600 Euro dotierten Förderungspreise gingen an: Eric Kressnig für Bildende Kunst, die Kulturinitiative "Kulturhofkeller" für Darstellende Kunst, Jonny Roth für Elektronische Medien, Fotografie und Film, Josef Kleindienst für Literatur, Bibiana Nwobilo für Musik, Sonja Moser für Volkskultur, Lisa Rettl für Geistes- und Sozialwissenschaften und Angelika Wiegele für Naturwissenschaften/ technische Wissenschaften.
Moderiert wurde der Festakt durch Martin Weberhofer. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Kammerchor Klagenfurt-Wörthersee und die Musiker des Kärntner Sinfonieorchesters unter der Leitung von Christian Karl-Liebhauser.
Unter den mehr als 300 Gästen waren neben vielen Kunstschaffenden auch LHStv. Peter Kaiser, LR Beate Prettner, der Bürgermeister von Ossiach, Johann Huber und Vizebürgermeister Gregor Krappinger, Militärkommandant Walter Gitschthaler, Militärkapellmeister Sigismund Seidl, Bischofsvikar Olaf Colerus-Geldern, Kunsthistorikerin Ulli Sturm, Museumsleiter und Landsmannschaftsobmann Heimo Schinnerl, der Leiter des Musilinstitutes Klaus Amann.
Foto: UA Kunst und Kultur/Rutter