Presseaussendung von: LHStv. Kaiser
LHStv. Kaiser eröffnet Tagung der ARGE Österreichischer Patientenanwälte. „Ja zu ELGA-Einführung, Warnung vor unüberlegten Sparmaßnahmen und Forderung nach Einrichtung einer unabhängigen Behindertenanwaltschaft in Kärnten!“
Zum dritten Mal findet dieser Tage die Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Patientenanwälte in Kärnten statt. Eröffnet wurde die Tagung heute mit einer Pressekonferenz am Klinikum Klagenfurt an der Kärntens Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser, Kärntens Patientenanwalt Erwin Kalbhenn und der Sprecher der ARGE, der Niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger teilnahmen. Die Tagung selbst findet heute Freitag und morgen Samstag am Klinikum Klagenfurt bzw. im Hotel Sandwirth statt. Diskutiert werden aktuelle gesundheitspolitische Themen und ihre Auswirkungen auf Patienten. Im Mittelpunkt stehen unter anderen Themen wie das geplante neue Gesetz zum Schutz Minderjähriger bei Schönheits-Operationen, der Umgang mit der UNO-Konvention für Rechte von Menschen mit Behinderung, die Zukunft von E-Medikation und der derzeit heiß diskutierten elektronischen Gesundheitsakte ELGA, zahnärztliche Schlichtungsstellen oder die Rezeptgebührenobergrenze.
„Kärnten ist in Österreich aber auch darüber hinaus Vorreiter und Vorbild, was die Vertretung der Rechte der Patienten betrifft“, betonte Kärntens Gesundheits- und Krankenanstaltenreferent LHStv. Peter Kaiser. Das gehe auf die Gründung der ersten Patientenanwaltschaft Österreichs in Kärnten im Jahr 1990 zurück und ziehe sich bis heute durch. Bemerkenswert sei der Rückgang der Patientenbeschwerden. „In den Krankenhäusern des Landes werden jährlich rund 180.000 Patienten stationär aufgenommen. Obwohl es 2010 nur 263 Beschwerdefälle in den Krankenhäusern gab ist für mich jeder mögliche Fall einer zu viel, so Kaiser. Ziel müsse es sein, ein Fehlervermeidungssystem so weiter zu entwickeln, dass die Zahl von Behandlungsfehlern und Beschwerden weiter zurückgehe.
Neben einem entsprechend auszubauenden Fehlerdokumentationssystem sei laut Kaiser auch die geplante elektronische Gesundheitsakte ein Instrument für mehr Sicherheit. „Um Österreich in Gesundheitsfragen vorwärts zu bringen, stellt die Einführung von ELGA einen wichtigen Beitrag dar, insbesondere auch zur Vermeidung falscher Medikationen und zur Erhöhung der modernen Kommunikation“, meint Kaiser. ELGA ermögliche eine rasche und umfassende Dateninformation über Patientinnen und Patienten und trage entscheidend zur Beseitigung von Doppelgleisigkeiten bei, so Kaiser weiter. Befürwortet wird die ELGA-Einführung auch von ARGE-Sprcher Gerald Bachinger, der die Pionierarbeit der Kärntner Patientenanwaltschaft hervorhob und Kärnten als „gutes Land für Patientenrechte“ bezeichnete.
Im Rahmen der Pressekonferenz forderte Kaiser gemeinsam mit dem Kärntner Patientenanwalt Erwin Kalbhenn neuerlich die längst fällige und gesetzlich vorgesehene Installierung eines Pflegeanwaltes als unabhängige, weisungsfreie Dienststelle.
Angesichts der aktuellen Spardiskussion warnte Kaiser eindringlich vor in diesen Diskussionen von Vertretern des Neoliberalismus in den Mittelpunkt gestellten Sparabsichten in den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit. „Hier braucht es ein kluges Vorgehen aber keine unüberlegten und undifferenzierten Schnellschüsse“, so Kaiser.
Info:
Die ARGE der österreichischen Patientenanwälte wurde im Jahr 2000 gegründet. Seither ist Dr. Gerald Bachinger, niederösterreichischer Patienten- und Pflegeanwalt, Sprecher dieser Arbeitsgemeinschaft, Stellvertreter sind Frau Mag. Skledar (Steiermark) und Dr. Kalbhenn (Kärnten). Anlässlich dieser Tagung werden Informationen ausgetauscht, versucht, auf unbürokratische Weise eine Art Harmonisierung der Grundlagen und Kompetenzen aller österreichischen Patientenanwaltschaften zu schaffen, Memoranden bzw. Resolutionen in relevanten gesundheitspolitischen Fragen abgestimmt und regelmäßig 1-2 hochkarätige Referenten, auch zur Fortbildung der österreichischen PatientenanwältInnen, eingeladen.
Foto: Büro LHStv. Kaiser