Presseaussendung von: LHStv. Kaiser
LHStv. Kaiser präsentierte gemeinsam mit Peter Ambrozy, Walter Ebner und Peter Begusch die Aktion „144 – das merk ich mir! Helfen macht Schule!“ „Wir wollen damit Jugendliche ermutigen Zivilcourage zu zeigen, um in Notsituationen richtig agieren zu können.“
Sei es im Straßenverkehr, auf dem Weg zur Schule, auf der Skipiste oder im häuslichen Umfeld, Unfälle können passieren. Damit Kärntens Oberstufenschülerinnen und –schüler, wissen, was im Notfall zu tun ist und wie sie Leben retten können, wurde auf Initiative von Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser die Kampagne „144 – das merk ich mir! Helfen macht Schule!“ ins Leben gerufen. Die Schüler haben dabei die Möglichkeit, einen 16stündigen Erste-Hilfe-Kurs vergünstigt um nur 10 Euro zu absolvieren. Dieser Kurs kann auch für den Führerschein angerechnet werden.
„Wichtig ist es in Notfall-Situationen nicht tatenlos zuzusehen, sondern zu wissen, was zu tun ist und sofort zu handeln. Denn gerade die Hilfsmaßnahmen in den ersten Minuten können Leben retten“, erklärte Kaiser heute im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der er das Projekt gemeinsam mit Rot Kreuz-Präsident Peter Ambrozy, Landesschulratspräsident Walter Ebner und dem Landesleiter des Jugendrotkreuz Peter Begusch vorstellte.
Die Aktion „144 – das merk ich mir! Helfen macht Schule!“ geht auf eine Kooperation des Gesundheitsreferates, dem Verein Gesundheitsland Kärnten, dem Roten Kreuz, dem Landesschulrat und dem Jugendrotkreuz zurück und will speziell OberstufenschülerInnen in Kärnten ansprechen. So werden direkt an den Schulen Erste Hilfe Kurse durch das Jugendrotkreuz Kärnten angeboten. „Das Besondere dabei ist, dass die 16-stündigen Kurse nur 10 Euro pro Jugendlichen kosten und auch für den Führerschein angerechnet werden können.“, ergänzt Kaiser.
Ein Blick auf die aktuellen Unfallzahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit verdeutlicht die Wichtigkeit der Aktion. So verunfallten in Kärnten im letzten Jahr 169 MopedlenkerInnen zwischen 16 und 18 Jahren, wobei 161 davon Verletzungen mit sich zogen. Auch bei den jungendlichen PKW-LenkerInnen ist die Zahl ähnlich hoch: hier gab es 155 Unfälle, mit 71 Verletzen. „Mit unserer gemeinsamen Kampagne wollen wir nicht nur die Zahl der Verletzen senken, sondern auch zur Sensibilisierung der Ersthilfe beitragen“, erklärt Kaiser. „Nicht wegschauen, sondern erste Maßnahmen einleiten, sollte die Devise am Unfallort lauten.“
Für Peter Ambrozy, Präsident des Roten Kreuz Kärnten, erschreckend ist die Tatsache, dass laut market-Umfrage nur 23 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher „auf jeden Fall“ erste Hilfe leisten würden. 57 Prozent derjenigen, die im Notfall nicht helfen würden, begründen ihre Zurückhaltung damit, dass der letzte Erste-Hilfe-Kurs schon zu lange zurück liege. 44 Prozent sagen, sie haben Angst davor, die Situation zu verschlechtern. „Mit dem aktuellen Projekt 144 das merk ich mir – Helfen macht Schule! werden bereits die Schüler in Erster Hilfe ausgebildet. Das Rote Kreuz freut sich, dass es hier einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung der Schüler beitragen kann“, so Ambrozy, und weiter: „Meist sind es die eigenen Kinder, Eltern oder Freunde, die erste Hilfe brauchen. Jemanden in die stabile Seitenlage zu bringen, ist kein Kunststück, kann aber Leben retten.“ Das Rote Kreuz empfiehlt, das Erste-Hilfe-Wissen regelmäßig alle fünf Jahre aufzufrischen.
Laut Landesschulratspräsident Walter Ebner werden mit dem Projekt 10.000 Oberstufenschüler in Kärnten angesprochen: „Die 16stündige Erste Hilfe Ausbildung soll in den Unterricht integriert werden: Neben den Schülern profitieren auch die Schulen, bekommen sie doch hervorragend ausgebildete Ersthelfer.“
Die Inhalte des Kurses, der nur für gesamte Schulklassen angeboten wird, sind vielseitig und anschaulich dargestellt. So werden unter anderem die Bewusstlosigkeit, Atem-Kreislauf-Stillstand, Schock, Knochen- und Gelenksverletzungen oder akute Notfälle behandelt.
Parallel zum Start der Kampagne ergehen Schreiben an alle Direktoren und Direktorinnen der Höheren Schulen Kärntens sowie Infoplakate mit den Zielen der Aktion, um auch vor Ort - also in den Schulen - das notwendige Bewusstsein zu schaffen. Das Gesundheitsreferat übernimmt die restlichen 12 Euro auf den eigentlichen Kursbeitrag von 22 Euro. „Insgesamt haben wir die Finanzierungsmöglichkeit für rund 3.400 Schülerinnen und Schüler in unserem Bundesland. Und ich bin mir sicher, mit unserer Aktion macht Helfen Schule“, zeigt sich Kaiser optimistisch.
Foto: Eggenberger