Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
LR Kaiser fordert mehr Unterstützung für gehörlose Kärntnerinnen und Kärntner. Fortbildung zur Gebärdensprache für Notfallambulanz geplant.
Rund 500 gehörlose und tausende hörbeeinträchtigte Menschen gibt es in Kärnten. Hilfe und Information finden sie beim Gehörlosenverband Kärnten. Dieser veranstalte vergangenen Samstag im Gehörlosenzentrum Kärnten in Waidmannsdorf seine alljährliche Weihnachtsfeier. Mit dabei auch Kärntens Gesundheitsreferent LR Peter Kaiser, der sich bei Landesverbandsleiterin Gerlinde Wrießnegger für ihr herausragendes Engagement bedankte.
Der Gesundheitsreferent kündigte an, sich für einen Fortbildungskurs zum Erlernen der Gebärdensprache für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallambulanz am LKH Klagenfurt einzusetzen. „Nur wenn Patient und Arzt auch miteinander kommunizieren können, kann die beste Behandlung und Betreuung gewährleistet sein“, so Kaiser, der einen entsprechenden Antrag in der nächsten Sitzung der Gesundheitsplattform einbringen will und dazu auch Gerlinde Wrießnegger zur Sitzung einlädt.
Es sei bedauerlich, so der Gesundheitsreferent, dass das Thema Hörbeeinträchtigung oder Taubheit trotz vieler kleiner und großer Erfolge für eine Besserstellung von Betroffenen nach wie vor viel zu oft als Tabu gesehen werde.
„Es ist höchst an der zeit, die breite Öffentlichkeit für die Anliegen von hörbeeinträchtigten Menschen stärker zu sensibilisieren“, so Kaiser, der auch die Politik gefordert sieht. „In unserem Sozialsystem müssen die Anliegen dieser Menschen endlich mehr Gehör finden! Es kann und darf nicht sein, dass die Einrichtung einer dringend notwendigen Gehörambulanz seit Jahren auf die lange Bank geschoben wird“, sagte Kaiser. Der Gesundheitsreferent versprach, diese Forderung mit Nachdruck in der Landesregierung zu thematisieren und ortet auch breite Unterstützung in anderen politischen Parteien.
Seit mittlerweile 20 Jahren kämpft Gerlinde Wrießnegger, die erst vergangenen Donnerstag für ihr Engagement mit dem Kärntner Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden ist, für das Menschenrecht auf bessere Bildung für Gehörlose. Sie hat dafür 1996 das erste Gehörlosenbildungszentrum Österreichs gegründet.
Der Kärntner Landesverband, dem insgesamt sechs Vereine an gehören, widmet sich der Erfassung und Sammlung der Gehörlosen in statuierten Gehörlosenvereinen und deren Förderung, dem Schutz und der Vertretung der Interessen der gehörlosen Mitglieder der Gehörlosenvereine, der sozialen, kulturellen und geistigen Förderung, der Pflege der Geselligkeit sowie der Förderung der Gebärdensprache und der Förderung der „Österreichischen Gehörlosenzeitung“. Die Tätigkeiten des Verbandes erstrecken sich unter anderem von Vorträgen, Versammlungen, geselligen Zusammenkünfte, der Durchführung von Bildungskursen, Ausstellungen und Kulturveranstaltungen über Seniorenbetreuung, Studienreisen und Exkursionen bis hin zur Beratung für Gehörlose, Hörbeeinträchtigte, Angehörige, der Betreuung durch Dolmetsch- und Fürsorgetätigkeit.
Zielgruppe sind Menschen aller Altersgruppen mit einer Hörbeeinträchtigung, Gehörlose, Menschen mit einer Hörminderung, CI-Träger und Angehörige bzw. Stellen und Einrichtungen, die direkt oder indirekt damit konfrontiert sind.
Infos:www.gehoerlosenverband-kaernten.at
Foto: Büro LR Kaiser