Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
Absatzfördernde Maßnahmen dringend notwendig, Marktanalysen allein sind unzureichend
Straßburg, 15. Dezember 2009 (ÖVP-PD) "Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat nun auch die Landwirtschaft in Europa voll erfasst. In dieser Analyse - die allerdings nur eine Bestätigung dessen ist, was wir Bauern schon lange spüren, ist der EU-Kommission zuzustimmen. Wer sich dem Problem ehrlich nähert, darf aber auch die politischen Rahmenbedingungen nicht ausklammern. Und da zeigt sich dann ebenso deutlich, dass die viel zu marktliberale Politik der EU-Kommission gescheitert ist", sagte Österreichs Agrarsprecherin im Europaparlament, Elisabeth Köstinger, in einer Plenardebatte mit EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel zur Krise der europäischen Landwirtschaft. "Angesichts der angespannten Situation in allen Produktionsbereichen, der rückläufigen Preise sowie der gesunkenen Nachfrage sind absatzfördernde Maßnahmen von Seiten der EU-Kommission dringend notwendig. Lageberichte allein reichen nicht aus", betonte Köstinger.
Gerade der sensible Bereich der Lebensmittelerzeugung brauche richtig angewandte und schnell wirksame Marktinstrumente. "Die Kleinstrukturiertheit unserer heimischen Landwirtschaft bietet nach wie vor eine größere Chance für unsere Bauern. Die kontinuierliche Industrialisierung des Landwirtschaftssektors ist die viel größere Gefahr nicht nur für die Bauern selbst, sondern auch für unsere Umwelt und Gesellschaft", warnte Köstinger. "Der damit zusammenhängender Verlust an Biodiversität oder ein erhöhter Methanausstoß sind Gefahren, die wir nicht einfach hinnehmen dürfen."
Die ÖVP-Europaparlamentarierin forderte die EU-Kommission daher dringend auf, Maßnahmen zu setzen, um gerade die kleinen und mittleren Agrarbetriebe zu stärken. "Eine Rücknahme der bürokratischen Belastungen steht dabei ebenso ganz oben auf unserer Prioritätenliste wie eine stärkere Rücksichtnahme auf ein nachhaltiges Wirtschaften. Die Sicherung der Lebensmittelversorgung und der Nahrungsmittelsouveränität innerhalb der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten muss Vorrang haben", so Köstinger abschließend.