Gert Höferer, Betreiber des Teatro in der Klagenfurter Innenstadt, vergleicht die Razzia in seinem Lokal "wie man es aus Filmen kennt, wo eine Mafia-Spelunke hoch genommen wird".
„Die Maßnahmen im Kampf gegen Corona sind gut, richtig und wichtig und gewünscht“, meint Höferer. Was sich aber in der Nacht von Samstag auf Sonntag in seinem Lokal zugetragen hat, ist für ihn "ein weiterer Skandal in der langen Liste staatlichen Fehlverhaltens in der Corona-Krise". Der Gastronom stellt die Frage: "wer kommt für den Schaden und den Umsatzverlust auf, den eine solche Razzia verursacht? Auch längerfristig, denn viele Gäste werden es sich nach dem vergangenen Wochenende zweimal überlegen, ob sie eine solche Razzia noch einmal über sich ergehen lassen wollen".
"Gerade wir in der sogenannten Nachtgastronomie sind bestrebt, nach 8 Monaten behördlicher Schließung alles zu tun, um einerseits unseren Gästen die möglichste Sicherheit zu bieten und andererseits - im Kampf um unser wirtschaftliches Überleben - alles zu tun, um geöffnet bleiben zu können. Wir haben uns allen Maßnahmen unterworfen - so widersinnig, undurchsichtig und undefiniert diese auch sein mögen. Wir haben uns von den Behörden erklären lassen, dass sie entscheiden unter welche Regelung wir fallen, weil sie die Behörde sind, und nicht etwa, weil es eine klare gesetzliche Grundlage gibt.
Wir müssen nach der 3G-Regel mit weiteren Umsatzeinbußen leben, weil bei uns die 2G-Regel zum Tragen kommt, es aber in Kärnten leider immer noch keine kostenlosen PCR-Tests gibt. Daraus resultieren natürlich weitere Umsatzeinbußen. Aber wir halten uns daran. Wir beschäftigen einen eigenen Mitarbeiter eigens für diese Kontrollen. Jede Maßnahme wird penibelst umgesetzt. Dass die Behörde(n) unsere Kontrollen kontrolliert, das ist legitim und auch gewünscht", so Höferer.
"Dass die Behörden allerdings mit der Polizei Razzien in der Primetime, in einem von der Krise bereits mehr als gebeutelten Wirtschaftszweig, veranstalten, das ist ein Skandal". Er fordert von Wirtschaftsreferent Max Habenicht monetäre Unterstützung für die nun auch noch durch Razzien geschädigten Wirtschaftsbetriebe und auch für die durch Razzien gestörten und belangten Gäste - etwa in Form von Gastronomie-Gutscheinen - aber darüber hinaus vor allem in Richtung Unterstützung der Wirtschaftstreibenden für die Ausübung ihrer Arbeit".
Gert Höferer, Betreiber des Teatro in der Klagenfurter Innenstadt und seit 25 Jahren selbständiger Gastronom in Kärnten: „wir sind seit Beginn des Jahres 2020 alle vor große Herausforderungen gestellt. Diese haben aber nun in den vergangenen 2 Wochen einen neuerlichen Höhepunkt erreicht, den man nur mehr als Behördenwillkur bezeichnen kann. In 25 Jahren Selbständigkeit habe ich viel erlebt - so etwas aber noch nie! Wenn man als Wirtschaftstreibender, der Arbeitsplätze sichert und mit seinen Steuergeldern einen Staat mitfinanziert, nur mehr wie ein Verbrecher behandelt wird, wenn man einer solchen Behördenwillkür ausgesetzt ist, wie wir in den letzten Wochen, dann muss man unweigerlich am System zweifeln“, so Höferer.
Foto: Thomas Hude